Rubrik: Dijsselbloem

Die Verhandlungen zwischen Griechenland und der Eurogruppe laufen. Wird es noch eine Einigung geben? Die Griechen haben mal wieder alles abgelehnt und wollen nun ein Referendum über Reformen am 5. Juli abhalten. Die Eurogruppe reagiert darauf äußerst gereizt. Der deutsche Finanzminister Wolfang Schäuble sieht sogar keine Grundlage mehr für weitere Gespräche.

Der DAX ist zum Wochenschluss recht guter Laune, aber das ist oft so an den Börse, dass am Freitag die Kurse steigen, wohl wegen des guten Gefühls vor den freien Tagen und dann wieder am Montag zurückfallen, aber mal sehen. Gut ist der Ifo Geschäftsklimaindex ausgefallen. Er ist erneut gestiegen. Nicht jeder hatte das erwartet. Die Prognosen sind allerdings etwas eingetrübt. Die vielen Konflikte weltweit, Griechenland und auch die lahmende Konjunktur in China dämpfen die Exportchancen der deutschen Industrie etwas.

Lieber Jeroen,

diesmal meinen wir es ernst. Wir wollen reformieren. So geht das auch nicht mehr weiter bei uns. Jetzt stecken wir schon seit Jahren in der Krise – und wenig tut sich. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und das Wachstum schwach. Die Kassen sind leer und unsere Banken marode. Ihr hab uns schon viel Geld überwiesen. Eigentlich wollten wir das viele Geld doch gar nicht. Es ist ohnehin eigentlich nie bei uns angekommen. Sondern, mal ehrlich, damit habt ihr doch eure eigenen Banken gerettet, na ja, vielleicht auch ein paar griechische. Wir Griechen sind im Grunde genommen arm … gerade einmal rund 22.000 Euro pro Kopf haben wir von der Troika, ähm von den Institutionen bekommen.

„Am 28., 24 Uhr, is over.“ Over and out. Ende der Durchsage. So knapp analysiert der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble die Situation im Schuldenstreit mit Griechenland. Es stellt sich eine gewisse Genervtheit beim Griechenland-Thema ein. Das griechische Weinen kann kaum noch jemand hören und die Griechen fühlen sich inzwischen verkannt und sind deshalb arg beleidigt. Es ist nur so: Sicherlich hat die Eurozone auch Fehler bei der Stabilisierung Griechenlands gemacht. Ja viel Hilfsgelder sind an Banken geflossen, aber wer hätte damals einen Bank-Run riskieren wollen. Hallo liebe Griechen, dann gäbe es heute nichts mehr zum Abräumen vom Konto. Zudem ist unser System so aufgebaut, dass unter anderem Banken Geld als Kredite an die Wirtschaft für Investitionen geben, ergo müssen sie als erstes gestützt werden. Warum also diejenigen beschimpfen, die Kredite als Hilfe gegeben haben? Das kostet Sympathiepunkte.