Rubrik: Diesel-Gate

Für diese Jahr hatte BMW eigentlich eine Marge von acht bis zehn Prozent in Aussicht gestellt. Daraus wird nun nicht mehr. Sie soll nunmehr „mindestens sieben Prozent“ betragen. Das Unternehmen spricht von „erhebliche Angebotsverwerfungen“ und einer „unerwartet hohen Wettbewerbsintensität“. Ups. Für die Börse war das ein Schock, obwohl die Aktie bereits sehr günstig bewertet ist und somit schon einiges an Risiken vorweggenommen sein dürfte – oder was rollt da auf den Automobilbauer zu?

Nun soll also auch BMW seinen eigenen Diesel-Skandal haben. Die BMW-Aktie (519000) präsentiert sich – bislang – recht robust, auch wenn leichte Schwächetendenzen (bei einem schwachen Gesamtmarkt) zu erkennen sind. Das kann zwei Gründe haben. Erstens: Der Markt glaubt BMW und geht davon aus, dass die Untersuchungen dies beweisen. Zweitens: Der Markt ignoriert den neuen Diesel-Gate, weil er schon längst in den Kursen eingearbeitet ist. Anleger könnten sich aber auch einen Discounter der Commerzbank (CE91HD) ins Depot legen.

Die Volkswagen-Aktie strebt derzeit scheinbar unaufhaltsam nach oben. Selbst das Rekordhoch oberhalb von 250 Euro gilt nicht mehr als Fantasterei wie noch vor wenigen Monaten als der Konzern schwer diesel-skandal-belastet war. Aber auch bei VW werden die Börsenbäume nicht auf einen Ratsch nach oben schießen. Die Märkte mögen das Auf und Ab. Fundamental bleibt die Aktie reizvoll. Lohnen könnte sich aber auch der Kauf eines Bonus-Zertifikats mit Cap von der DZ Bank (DGU3YR). Es bringt eine Maximalrendite von 9,3 Prozent.

Daimler erlebt beim Verkauf seiner Fahrzeuge einen guten August. Mit 170.341 Fahrzeugen gingen rund neun Prozent mehr Autos der Stammmarke Mercedes-Benz über die Rampe als im Vorjahresmonat. Unter Einberechnung der Marke Smart kam es zu einem Zuwachs von 8,6 Prozent auf 178.052 Einheiten. Die Aktie jubelt und bleibt, was die Bewertungskriterien angeht, attraktiv. Charttechnisch ist die Situation allerdings (noch) nicht so klar.

Zu befürchten war es ja eigentlich schon lange, nun werden die Fakten aber immer klarer, dass auch Daimler sein Diesel-Gate hat. Die Staatanwaltschaft in Stuttgart hat bestätigt, dass gegen mehrere Personen ermittelt wird, womit wir TV-Gucker und Zeitungsleser den Medienberichten der vergangenen Tage immer mehr Glauben schenken dürfen. Sorgen, dass neben Volkswagen auch die anderen Autobauer eigene Diesel-Gate haben, hat wohl auch dazu geführt, dass alle Autoaktien zuletzt hinter dem Gesamtmarkt herliefen. So legte Daimler auf Jahressicht nur rund 13 Prozent zu und liegt auf Drei-Monats-Sicht sogar im Minus. Aber dieser mögliche neue Skandal eröffnet auch Rendite-Chancen.

Die zuletzt eher durchwachsene Performance der BMW-Aktie überrascht. Denn das Geschäft läuft gut und auch die Perspektiven der Münchener sind ausgezeichnet. Dies unterstreichen auch die Absatzahlen vom Mai, die frisch veröffentlicht wurden: Vor allem eine erhöhte Nachfrage aus China gefiel. Das dortige Plus von 27 Prozent auf 51.000 Fahrzeuge kompensierte auch einen Rückgang in den USA. Weltweit lieferte der Konzern mehr als 208.000 Fahrzeuge aus, was einem Plus von rund fünf Prozent entspricht. Trotzdem kommt die BMW-Aktie nicht vom Fleck, sie pendelt nun schon ein knappes Jahr zwischen 80 und 90 Euro. Dabei ist der Wert fundamental ein Schnäppchen. Diese Situation eröffnet Chancen für ein interessantes Bonus-Zertifikat.