Rubrik: Chip

Dank kräftig gestiegener Auslieferungen stieg der Umsatz bei BMW im zweiten Quartal um 43 Prozent auf 28,6 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sprang auf fünf Milliarden Euro, nach einem Verlust von 666 Millionen Euro im Vorjahr. Möglich war dies auch, da es einen Sonderertrag gab, der durch aufgelöste Rückstellungen entstand. Trotzdem lagen die Ergebnisdaten klar über den Markterwartungen. Und trotzdem fällt die DAX-Aktie (519000).

Infineon hat seine gute Entwicklung aus dem ersten Quartal fortgesetzt und im zweiten Abschnitt des Geschäftsjahres 2020/21 (per 30. September) seinen Umsatz um rund drei Prozent auf 2,7 Milliarden Euro erhöht. Das operative Ergebnis sank allerdings um vier Prozent auf 470 Millionen Euro, womit die Marge 1,2 Prozentpunkte niedriger durchs Ziel ging und nun bei 17,4 Prozent liegt. Damit traf der Konzern die Markterwartung. Allerdings hob der Chiphersteller die Prognose für das Gesamtjahr nur leicht an, weshalb die Infineon-Aktie (623100) am heutigen Dienstag Abschläge verzeichnet.

Infineon sammelte quasi über Nacht 1,06 Millionen Euro als Bruttoemissionserlös einer Kapitalerhöhung ein. Und auch die Tatsache, dass der Ausgabepreis mit 19,30 Euro nur knapp unter dem Börsenkurs vor der Emission lag, ist positiv zu werten. So mussten die Neubiberger nur einen kleinen Discount gewähren. Benötigt wird das Geld übrigens zur Teilfinanzierung der größten Übernahme in der Infineon-Geschichte, nämlich dem neun Millionen Euro teurem Kauf des US-Konzerns Cypress, der schon im vergangenen Sommer angekündigt worden war. Erst im April hatten die Deutschen aber alle erforderlichen Genehmigungen zusammen.

Bei der Infineon-Aktie (623100) kam es schon zu Corona-Beginn im Februar zu einem massiven Rückfall. Von Kursen jenseits von 23 Euro ging es in einem Rutsch bis auf ein Tief bei 10,13 Euro nach unten. Von diesem Einbruch hat sich das Papier immerhin in den Bereich um 15 Euro erholt, obwohl das Unternehmen eher von der Automobilindustrie als von Handy- und PC-Bauern, dem Intel-Kundenkreis, abhängig ist. Trotzdem verlor die Aktie im frühen Handel zum Wochenschluss etwas deutlicher an Wert. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Rund zehn Milliarden Dollar will Infineon für den Kauf des US-Mitbewerbers Cypress ausgeben und damit zu den zehn größten Halbleiterkonzernen aufsteigen. Der Kapitalmarkt hat aber Angst, dass nach Bayer/Monsanto erneut viel zu viel Geld für ein Unternehmen aus Deutschland in die USA fließt. Zudem ist bereits eine Kapitalerhöhung bei Infineon angekündigt. Die Aktie (623100) setzt daher ihren Abwärtstrend fort, weshalb eine Short-Spekulation (MF1HWK) eine gute Idee sein kann.

Infineon muss seine Aktionäre auf etwas schwierigere Zeiten vorbereiten. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 (30. September) konnte der Chipkonzern des starken Euro noch gut wegstecken, für das Gesamtjahr hat Finanzvorstand Dominik Asam die Zeile aber leicht gesenkt. Wir nehmen daher die Infineon Aktie (623100) ebenso unter die Lupe wie ein renditestarkes Bonus-Zertifikat (HW3VLA).

Die Aktie des Halbleiterproduzenten Infineon schwankt zurzeit heftig. Die Nervosität der Anleger nimmt nach der fulminanten Rallye zu. Da passt ins Bild, dass die jüngsten Quartalszahlen zwar recht gut, aber doch unter den Werten des Vorquartals lagen. Börsianer reagieren auf solche Schwächesignale traditionell sensibel, wenn eine Aktie stolz bewertet ist. Läuft der Infineon-Aufschwung aus oder sind die niedrigeren Kurse eine willkommene Einstiegsgelegenheit? Eine risikoreduzierte Anlageidee ist ein Bonus Cap-Zertifikat der HVB (HW7ZJJ).

Rund 60 Prozent hat die Infineon Aktie auf Jahressicht schon zugelegt. Und ein Ende der Rally scheint nicht in Sicht: Der Chart zeigt einen lupenreinen Aufwärtstrend, der nun schon seit rund 14 Monaten läuft. Und auch fundamental spricht kurzfristig kaum etwas gegen weiter steigende Kurse. Jetzt gab es eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs. Was an der Börse zwiespältige Gefühle hervorruft, denn schön öfter kam ein Goldman-Sachs-Buy just am Top. Zum Glück gibt es Alternativen zur Aktie.