Rubrik: Blessing

Charttechnisch hat sich im Monatschart der Commerzbank-Aktie ein Doppelboden herausgebildet. Das ist positiv. Die Februar-Kerze ist ein Doji, der Nervosität signalisiert. Die Marktteilnehmer wissen nicht so recht wohin. Der langfristige Abwärtstrend ist nach wie vor nicht gebrochen, aber die Aktie bemüht sich immer wieder. Es scheint somit ein gewisser Aufwärtsdrang vorhanden.

Jetzt aber! Die Commerzbank will es wissen. Der Turnaround der Bank sei auf einem erfolgreichen Kurs, verkündet Bank-Vorstand Martin Blessing. Und schon will man die Aktionäre (darunter auch der Bund) mit einer Dividende beglücken. 20 Cent soll diese für das Geschäftsjahr 2015 betragen. Holla, war da nicht was. Finanzkrise? Drohende Pleite? Rettung durch den Staat/Steuerzahler? Kapitalerhöhungen? Richtig, all das war. Die Bank hat inzwischen fleißig Risiken abgebaut. Der Bestand der Risikovorsorge sinkt von 6,0 (31.12.2014) auf 4,6 Milliarden Euro (30.09.2015). Auch die Bad Bank (Non-Core Assets, kurz NCA) der Commerzbank wird kleiner. Betrugen die ausfallgefährdeten Wertpapiere/Positionen Ende 2014 noch 78 Milliarden Euro, sanken diese bis Ende September 2015 auf 65 Milliarden Euro, was immer noch stattlich ist bei einem Börsenwert des Unternehmens von 13,5 Milliarden Euro.