Rubrik: Bad Bank

Börse bless Blessing. Die Commerzbank erzielt unter der Ägide von Martin Blessing erstmals seit fünf Jahren wieder ein Konzernergebnis in Milliardenhöhe zudem wird seit Beginn der Finanzkrise 2008/2009 wieder eine Dividende gezahlt. 20 Cent pro Aktien, woraus sich immerhin eine Dividenden-Rendite von 2,8 Prozent berechnet. Der Betriebsgewinn (operatives Ergebnis) lag 2015 bei 1,9 Milliarden Euro und wurde damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Allein im vierten Quartal wurden 376 Millionen Euro erwirtschaftet (viertes Quartal 2014: minus 260 Millionen Euro). Das Konzernergebnis im Gesamtjahr 2015 wurde mit 1.062 Millionen Euro, nach 266 Mio. Euro im Vorjahr, vervierfacht. Chapeau. Die Zahlen können sich sehen lassen.

Jetzt aber! Die Commerzbank will es wissen. Der Turnaround der Bank sei auf einem erfolgreichen Kurs, verkündet Bank-Vorstand Martin Blessing. Und schon will man die Aktionäre (darunter auch der Bund) mit einer Dividende beglücken. 20 Cent soll diese für das Geschäftsjahr 2015 betragen. Holla, war da nicht was. Finanzkrise? Drohende Pleite? Rettung durch den Staat/Steuerzahler? Kapitalerhöhungen? Richtig, all das war. Die Bank hat inzwischen fleißig Risiken abgebaut. Der Bestand der Risikovorsorge sinkt von 6,0 (31.12.2014) auf 4,6 Milliarden Euro (30.09.2015). Auch die Bad Bank (Non-Core Assets, kurz NCA) der Commerzbank wird kleiner. Betrugen die ausfallgefährdeten Wertpapiere/Positionen Ende 2014 noch 78 Milliarden Euro, sanken diese bis Ende September 2015 auf 65 Milliarden Euro, was immer noch stattlich ist bei einem Börsenwert des Unternehmens von 13,5 Milliarden Euro.

Ja, es ist soweit. Nun ist es offiziell. Deutschland bekommt seine Bad Bank. Der Bundestag hat es verabschiedet. Klingt doch…