Rubrik: Ausgabepreis

Das hätte doch klappen sollen: Denn in Corona-Zeiten ist das Testen in aller Munde. Vor allem der bekannte PCR-Test ist inzwischen auch Lieschen Müller bekannt, wenn es um die doofe Krankheit Covid-19 geht. Und Labore, die diese Tests durchführen und auswerten, sollten boomen. So ist dies auch bei Synlab, die am vergangenen Freitag an die Börse kamen. Der Beweis: In 2020 steigerte der europäische Marktführer für Laboruntersuchungen seinen Umsatz um rund 40 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Doch die Euphorie hielt sich beim IPO in engen Grenzen. Daran tragen auch die hohen Preisvorstellungen der abgebenden Aktionäre Mitschuld. Wir nennen Details.

Der Hensoldt-Börsenstart am 25. September war schwach: Nach der Erstnotiz auf Höhe des Ausgabepreises von 12 Euro ging es im Tagesverlauf bis auf 10,57 Euro nach unten. In den Folgetagen markierte der Hensoldt-Titel (HAG000) gar bei 10,30 Euro sein bisheriges Tief. Und auch am heutigen Donnerstag bewegt sich das Papier mit Kursen um 10,50 Euro auf diesem Niveau. Es sieht so aus, als ob einige Investoren, die IPO-Zuteilungen erhalten hatten, ihre Papiere schnell wieder auf den Markt werfen, da keine Zeichnungsgewinne erzielt werden konnten. Ob das aktuelle Kursniveau allerdings tatsächlich niedrig ist, scheint unklar. Wir klären auf.

Infineon sammelte quasi über Nacht 1,06 Millionen Euro als Bruttoemissionserlös einer Kapitalerhöhung ein. Und auch die Tatsache, dass der Ausgabepreis mit 19,30 Euro nur knapp unter dem Börsenkurs vor der Emission lag, ist positiv zu werten. So mussten die Neubiberger nur einen kleinen Discount gewähren. Benötigt wird das Geld übrigens zur Teilfinanzierung der größten Übernahme in der Infineon-Geschichte, nämlich dem neun Millionen Euro teurem Kauf des US-Konzerns Cypress, der schon im vergangenen Sommer angekündigt worden war. Erst im April hatten die Deutschen aber alle erforderlichen Genehmigungen zusammen.

Am vergangenen Donnerstag war es soweit: IBU-tec kam erfolgreich an die Börse. Die Aktie notiert nun im Segment Scale, dem Marktsegment für kleinere und mittlere Unternehmen der Deutschen Börse. Damit hat auch dieses Segment seinen ersten Börsengang geschafft – es ist zugleich das zweite IPO des Jahres 2017. Ist die Aktie auch nach dem Börsegang ein Investment wert?

Details des IBU-tec-IPOs: Am 30. März ist die Erstnotitz im jungen Segment Scale erfolgen. Die Zeichnungsfrist läuft bis 27. März. Die Preisspanne geht von 16 bis 20 Euro. Aus einer Kapitalerhöhung stammen exakt eine Million neue Aktien. Hinzu kommen 60.000 Papiere eines kleinen Altaktionärs und 150.000 Papiere als Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) von der Familie Weitz, die auch nach dem Börsengang klar die Mehrheit hält, weil es bislang kaum andere Miteigentümer gibt. Der Gesellschaft fließen aus dem IPO 16 bis 20 Millionen Euro zu. Was mit dem frischen Geld geplant ist und ob damit die Weichen Richtung Zukunft gestellt sind.