Rubrik: Arbeitsmarkt

Der Euro bastelt gegenüber dem Dollar weiter an einer nachhaltigen Wende. Ziemlich sicher ist inzwischen der Boden bei 1,05 Dollar, mit den Aufsetzern im März und Dezember 2015 sowie dem Tief im Januar dieses Jahres. Seit dem geht es unter Schwankungen nach oben, jüngst auch steiler. Beackert hat das Feld US-Präsident Donald Trump mit allerlei Äußerungen. Spekulation mit spannendem StayHigh-Optionsschein.

Wird sie nun oder wird sie nicht? Gemeint ist Janet Yellen, die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) und die Antwort auf die Frage, ob sie wohl am 21. September die Leitzinsen anheben wird. Bislang hat Yellen noch immer eine mehr oder weniger gute Ausrede gefunden, nach dem ersten Mini-Zinsschritt im Dezember einen zweiten folgten lassen. Zu Jahresanfang war man noch sehr zuversichtlich, doch dann kamen die Börsen-Turbulenzen und Yellen und ihren Kollegen wurde es unheimlich.

Es ist eine kleine Vorentscheidung. Der DAX bewegt sich nach dem Ausbruch über die Abwärtstrendlinie im Mai und dem Rückschlag (Pullback) Anfang Juni, ist der deutsche Leitindex nun – mit einer kleinen Kurslücke (Gap) – wieder über den Abwärtstrend geklettert. Das sieht schon fast wie aus dem Lehrbuch aus. Die Chancen für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung stehen somit gar nicht schlecht.

Schlechte Nachrichten sind offenbar auch wieder schlechte Nachrichten. Der DAX und der Dow Jones fallen deutlich nach Bekanntgabe der Zahlen. Man sorgt sich um die US-Konjunktur. Nicht gerade Grund zum Optimismus geben auch die Auftragseingänge in der Industrie in den USA. Auch sie fielen negativer als prognostiziert aus.

Die Konjunktur-Sorgen werden nicht kleiner, die Wahrscheinlichkeit einer US-Leitzinserhöhung 2015 allerdings schon. So werden wir uns weiter von Job-Daten zu Job-Daten hangeln.

Der DAX ist vor dem Wochenende an der kurzfristigen Abwärtstrendlinie abgeprallt. Er wird bestimmt schon bald einen neuen Anlauf wagen, um diese Widerstandslinie zu überwinden. Generell scheint dem DAX aktuell etwas der Elan zu fehlen, aber wer will es ihm verdenken, schließlich ist Sommerzeit und Hitzewelle.

Jetzt aber! Die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) gibt Gas, genauer gesagt die Dependance aus Atlanta und ihr Chef Dennis Lockhart. Ihm kommt offenbar derzeit die Rolle zu, die Märkte auf eine Leitzinserhöhung schon im September vorzubereiten. Nun hat er bekundet, dass er bereit sei, eine Leitzinserhöhung schon im September mitzutragen. Für einen Notenbanker ist das schon eine recht konkrete Aussage. Aber natürlich gibt es auch hier eine Einschränkung: Es müsse schon eine „deutliche Verschlechterung“ der US-Konjunktur eintreten, um einen solchen Schritt nicht zu unterstützen, so Lockhart.

Es ist eines dieser wunderbaren Themen an der Börse: Wann wird die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) die Leitzinsen erhöhen – oder werden sie überhaupt angehoben. Manche rechnen schon im September mit einem Zinsschritt der Fed nach oben, Markus Koch zum Beispiel, der diese Meinung kürzlich bei einem gemeinsamen Guidants-Webinar vertrat. Sein Argument: Die Wirtschaft in den USA laufe weitaus besser als es scheint, zudem haben sich viele Fed-Akteure schon für eine Leitzinserhöhung bereits in diesem Jahr ausgesprochen. Die Fed könne deshalb schon früher als gedacht die Zinsen „normalisieren“. Ich sehe es skeptischer.

Jetzt geht sie wieder intensiver los die Debatte über den Zeitpunkt der US-Leitzinserhöhung. Eine Zahl hat dafür ausgereicht: 280.000. Um so viel stieg die Zahl der neuen Stellen in den USA. Experten hatten zuvor 225.000 erwartet. Ergo: Die amerikanische Wirtschaft läuft besser als vermutet. Der Einbruch im ersten Quartal könnte als Ausrutscher gewertet werden – wird er derzeit auch. Aber er weiß schon so genau, wie die nächste Zahl ausfällt oder wer was zu sagen hat. Kürzlich noch hat der International Währungsfonds (IWF) die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) darum gebeten, die Leitzinserhöhung auf 2016 zu verschieben, weil man schließlich nicht so genau wisse, wie sich Arbeitsmarkt und Inflation so entwickle. Dagegen zeichnet die Fed selbst inzwischen ein recht positives Bild von der Konjunkturentwicklung, aber was die Zinsen angeht, will man sich dort nicht so recht festlegen, sondern lieber abwarten.

Der DAX hat schon den Vorsommer-Blues oder der griechische Wein, gestern in der Kanzleramtstaverne ist ihm auf den Magen geschlagen. Bei Frau Merkel war gestern große Griechenland-Rund. IWF-Chefin Christine Lagarde war da, EZB-Präsident Mario Draghi, EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und auch Frankreichs Staatschef François Hollande. Es solle noch ein letztes Angebot der Gläubiger an Griechenland geben. Don’t panic. Meist folgen in Europa auf das letzte Angebot noch weitere letzte Angebote. Also Griechenland ist noch lange nicht draußen aus der Eurozone.

Mal im Plus, mal im Minus, so war der Tag am deutschen Aktienmarkt. Der DAX kann sich nicht so recht für eine Richtung entscheiden, so notiert er in der Nähe des Vortagesschlusskurses, mit leichter Tendenz nach oben. Man mag eben derzeit nicht kaufen, aber auch nicht verkaufen, zumindest nicht im großen Stil. Für Enttäuschung sorgten US-Arbeitsmarktdaten.

Der DAX wirkt grundsätzlich weiter inspiriert, was eine Fortsetzung des Anstiegs angeht. Allerdings fehlt ein deutlicher Zug nach oben. Es scheint ein wenig, als steige er aus Verlegenheit (weil dem DAX nichts anderes einfällt). Nach unten soll es aber offenbar auch nicht gehen. Dazu ist die von der Europäischen Notenbank produzierte Geldschwemme dann doch zu verführerisch. Aber gut, als Aktionär freut man sich über steigende Kurse. Hilfe kommt vom Euro, der schwach bleibt und bei 1,0750 Dollar notiert. Gold gibt Krisen-Entwarnung, weil es nicht vom Fleck kommt, auch gut.

Zum Wochenausklang fällt der DAX leicht zurück. So recht ist auch nicht klar warum. Vielleicht die Ukraine? Vielleicht Griechenland? Vielleicht war es aber auch nur einfach an der Zeit, dass die Kurse ein wenig zurückkommen.

Die US-Arbeitsmarktdaten fielen gut aus. In den USA wurden spürbar mehr Jobs geschaffen. 257.000 waren es, gerechnet wurden mit 234.000. Zugleich stiegen auch die Stundenlöhne um stattliche 0,5 Prozent, was grundsätzlich ein positives Signal ist, da dann wohl nicht nur Billigjob entstanden sind. Allerdings hat sich die Lohnentwicklung in den vergangenen Monaten als recht schwankend erwiesen, auch wenn das nun der stärkste Anstieg seit 2008 ist.