Rubrik: Anonymität

Es wirkt wie ein Zweifrontenkrieg. Auf der einen Seite: „Nur Bares ist Wahres“ oder „Cash mach fesch“. Auf der anderen: „War on Cash“ oder „No Cash Day“ oder „Wir nehmen leider keine 200 oder 500 Euro-Scheine an“. Die Bargeldgegner sagen immer wieder, dass Bargeld die Kriminalität fördere, weshalb etwa in Italien Bargeldgeschäfte über 1.000 Euro verboten sind oder in Frankreich über 3.000 Euro. Die Frage ist allerdings: Würde einem Teil der Kriminellen wirklich die Geschäftsgrundlage entzogen, wenn sie kein Bargeld mehr hätten – oder würden sie andere Wege finden? Meist ist auch das Verbrechen recht findig. Kürzlich wurde getwittert und geliked, dass Geld unglaublich schmutzig und bestimmt sogar gesundheitsgefährdend ist. Es ist ein Wunder, dass die Menschheit am Gebrauch von Bargeld noch nicht ausgestorben ist, bei all den Keimen, die darauf lauern. Wie sagte schon Kaiser Vespasian im alten Rom? „Pecunia non olet!“ „Geld stinkt nicht!“Er führte für öffentliche Toiletten und das Sammeln von Urin für die Gerber eine besondere Steuer ein.