Rubrik: Anleihe

Der DAX hat Ostern gut hinter sich gebracht und schließt die neue Börsenwoche mit einem schönen Plus von 2 Prozent bei 9600 Punkten. Auch von dem Hin und Her in der Ukraine ließ sich der DAX nicht aus dem Takt bringen. Getrieben wurde der Markt von Übernahmefantasie im Phamabereich. Novartis baut kräftig um. Der Schweizer Pharmakonzern kauft für 14,5 Milliarden Dollar die lukrative Krebssparte von GlaxoSmithKline und stößt zur Finanzierung des Deals sein Impfgeschäft für 7,1 Milliarden Dollar an GlaxoSmithKline und seine Tierarzneimittelsparte an Eli Lilly für 5,4 Milliarden Dollar ab. Im DAX profitieren davon Bayer, Fresenius und Merck. Pfizer will AstraZeneca für 100 Milliarden Dollar übernehmen. Beide Aktien steigen deutlich an. Botox-Hersteller Allergan soll vom kanadische Pharmakonzern Valeant und vom Großinvestor Bill Ackman für 47 Milliarden Dollar gekauft werden.

Griechenland ist nach vier Jahren zurück am Kapitalmarkt. Was bedeutet das für die Eurozone? Ist das ein guter oder schlechter Tag? Gut, weil es kehrt wieder eine gewisse Normalität nach der Hysterie ein, schlecht, weil man nicht einschätzen kann, ob Griechenland weiter reformieren wird, weil der Reformdruck groß genug ist. Verführen die Möglichkeiten des Kapitalmarkts dazu – die Anleihe war wohl 8-fach überzeichnet – wieder in den alten Schlendiran zu verfallen und einfach immer neue Schulden aufzunehmen, mit der Folge, dass irgendwann einfach eine noch größere Schuldenblase platzt?

Griechenland hat in den vergangenen Jahren viel erreicht, zweifellos, die Einschnitte waren hart, teilweise sehr hart, das Land, so der Eindruck von außen, stand am Rande eines Bürgerkriegs oder einer Revolution. Der Sparkurs ohne Wachstumsperspektiven kann nicht endlos weitergehen, das hält keine Nation aus.

Sollten Sie diese Zeilen noch lesen, dann sind wir (vermutlich) nicht in einem Schwarzen Loch verschwunden, wie manche Skeptiker befürchtet…