Rubrik: Alibaba

War da was? Brexit-Votum? Die deutsche Wirtschaft nimmt es erstaunlich gelassen, zumindest wenn man dem Ifo-Geschäftsklimaindex folgt. Er ist im Juli nur leicht zurückgegangen. Ja, deutsche Unternehmer blicken weniger zuversichtlich in die Zukunft, aber insgesamt präsentiert sich die Konjunktur hierzulande doch „widerstandsfähig“. Die Prognosen waren von einem deutlicheren Rückgang ausgegangen. In der Wirtschaft scheint aber die Überzeugung zu herrschen, dass es schon nicht so schlimm kommen werde. Kommt es womöglich zu einer Sommer-Rallye im DAX?

Die Investition in eine Beteiligungsgesellschaft ist als Aktionär immer so eine Sache [morgen mehr dazu]. Man weiß nie so recht was man kauft, was die Beteiligungen aktuell wert sind – und vor allem nicht, was sie einmal bei einem Verkauf bringen könnten. Bei dem Berliner Inkubator Rocket Internet ist das nicht anders. Da bleibt dem Rocket-Internet-Aktionär nicht mehr, als das zu glauben, was das Unternehmen so verkündet.

Irgendwie glaubt die Börse an eine Einigung der Eurogruppe mit Griechenland – oder sie will es glauben. Überhaupt scheint der DAX wieder den Entschluss gefasst zu haben, sie nach oben bewegen zu wollen. Der kurzfristige Abwärtstrend ist überschritten, vielleicht verleiht das Mut. Vielleicht war die Zeit aber auch einfach nur reif für eine Gegenreaktion auf die vorangegangenen Kursverluste. Man wird sehen, es warten schließlich immer Widerstandslinien im Chart, an denen eine Aufwärtsbewegung scheitern kann oder eben nicht.

Eigentlich möchte er schon, aber dann doch wieder nicht. Der DAX quält sich derzeit mit der Frage: Konsolidierung oder nicht Konsolidierung? Heute schwankt das bekannteste deutsche Börsenbarometer um die Nulllinie. Gute Konjunkturzahlen gab es für die Eurozone. In Deutschland läuft es insbesondere im Dienstleistungssektor gut, aber auch für die Eurozone insgesamt scheint sich die Situation merklich aufzuhellen. Laut der Marktforschungsagentur Markit hat das Wachstum in der Eurozone ein 7-Monats-Hoch erreicht.

Der DAX ist im Plus, wenn auch nur leicht und er um die Nulllinie herumpendelt. Na, wer sagt’s denn. Die Chefin der amerikanischen Notenbank (Fed), Janet Yellen, hatte am Vortag Sitzung. Sie bleibt weiter geduldig („patient“), sagt sie. Insgesamt sieht die Fed wirtschaftliche Risiken – und will vor weiteren Schritten erstmal die anstehenden Konjunkturdaten abwarteten. Dies Aussage kann man nun sehen wie man will. Optimistisch, pessimistisch, neutral. Ich würde sie eher optimistisch sehen, was heißt, dass eine Leitzinserhöhung in den USA noch in weiter Ferne ist. Wenn man erstmal prüfen und sehen will … dann bedeutet doch das meist, dass man am liebsten gar nichts machen will.

Nach den gestigen Verlusten präsentiert sich der DAX heute inspirierte, aber ohne wirklichen Elan. Gold und Euro scheinen abzuwarten, auf was auch immer. Russlands Präsident Wladimir Putin und seine Notenbankpräsidentin Elvira Nabiullina scheinen zumindest was Gold angeht nicht mehr abwarten zu wollen. Sie stocken die Bestände auf einen Rekordwert auf. Traut man hier der eigenen Währung oder überhaupt dem Finanzsystem nicht mehr? Das bietet reichlich Platz für Verschwörungstheorien.

K+S scheint dank stabiler Preise wieder auf einem solideren Weg. Die Prognose wird erhöht und die Aktie steigt kräftig.

Twitter will mit ein paar Neuerungen punkten. Die Börse belohnt es mit einem tüchtigen Plus. Also mal wieder ON in der On-off-Beziehung Twitter-Börse.

Der ECBPresident meint, der Komet Tschuri könnte etwas Liquidität vertragen, so trocken wie es dort aussähe, er gehöre ja praktisch zur Eurozone (Kontrollzentrum in Darmstadt).

Es hat etwas gedauert. Doch nun hebt Rocket Internet offenbar doch noch ab. … three, two, one, ignition. Die Aktie verbessert sich zum Wochenauftakt an der Frankfurter Börse um sagenhafte 13,4 Prozent und steigt damit erstmals über den Ausgabepreis von 42,50 Euro zum dem die Aktie am 2. Oktober 2014 an die Börse gebracht worden war. Zur Erinnerung: Schon am ersten Handelstag schloss sie mit einem Minus bei 37,00 Euro. Danach ging es abwärts bis auf 31,10 Euro und heute eben 47,86 Euro. Vom Tief gerechnet ist das ein Plus von rund 54 Prozent. Grund für den Anstieg heute war eine Empfehlung von Goldman Sachs. Die Investmentbank hatte das Papier auf die sogenannte Conviction [Überzeugung] Buy List aufgenommen. Kursziel: 69,00 Euro.

Das Internetunternehmen Yahoo bleibt eine große Versuchung für Hedgefonds. Schon kursiert einer jener Briefe, die aktivistische Investoren gerne schreiben. Der…

Freundensprünge, Freunden-kurs-lücken allenthalben: Dow, DAX, Commerzbank, Allianz, Bayer, Telekom – gut, Yahoo fällt etwas zurück, aber die sind schon vorher gesprungen. Dafür könnte es heute noch einen kräftigen Satz nach oben beim Börsengang des chinesischen Internethändlers Alibaba geben. Derzeit findet sich offenbar immer etwas zum Freuen, ob Schottland oder die Fed, welche die Zinsen wohl doch noch eine „beträchtliche“ Zeit lang auf dem jetzigen Niveau belassen will.

Erleichterung. Freude. Die Fed-Entscheidungen hinterlassen bei den Börsianern ein gutes Gefühl. Eine Leitzinserhöhung durch die amerikanische Notenbank (Fed) dürfte so schnell nicht anstehen. Dow und DAX legen leicht zu, weil die Fed ihre tendenziell lockere Geldpolitik fortsetzt. Gleichzeitig steigt aber der Dollar (gegenüber dem Euro) und Gold fällt, wohl aus dem Grund, weil die Fed-Politik auch als straff genug eingeschätzt wird. Es ist wohl die besondere Logik der Börse.
Steil aufwärts geht es heute mit der Bayer-Aktie. Der Konzern möchte wohl seine Kunststoffsparte abstoßen und an die Börse bringen.
Ansonsten: Gespanntes Warten auf den Ausgang des Schottland-Referendums.

Obwohl der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen besser als erwartet ausfiel, kommt der DAX nicht so recht auf die Beine. „Der Abwärtstrend bei den ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland hat sich deutlich verlangsamt. Doch noch immer ist das wirtschaftliche Umfeld von großer Unsicherheit geprägt“, kommentiert ZEW-Präsident Clemens Fuest.Vermutlich richtet sich der Blick der Börsianer schon auf Mittwoch Abend, wenn die amerikanische Notenbank (Fed) verkündet, worüber sie getagt hat. Alibaba hat die Preisspanne auf 66 bis 68 Dollar erhöht, womit der Börsengang ein Volumen von 25 Milliarden Dollar erreichen könnte.