Das hörte sich im Juni 2017 so richtig gut an: Vapiano strebte an die Börse und hatte große Wachstumspläne. Das Konzept: trendig, Lifestyle, Selbstbedienung, irgendwie Fast-Food, aber frische Nahrungsmittel und zusätzlich Front-Cooking, wie im Club-Urlaub. – Das Konzept kommt gut an, die Wachstumsraten sind hoch: Vapiano ist inzwischen in nahezu jeder größeren Stadt in Deutschland aktiv und auch international geht es gut voran.
Doch die Zahlen lagen trotzdem nicht auf dem hohen Niveau, welches nach dem IPO erwartet worden war. So rutschte die Vapiano-Aktie (A0WMNK) Stück für Stück vom Ausgabepreis bei 23 Euro ab. Aktueller Tiefststand: 6,31 Euro. In der Vorwoche drehte das Papier aber plötzlich, es sprang um mehr als 20 Prozent in die Höhe.
Der Grund: Die Restaurantkette hatte eine Kapitalerhöhung zu einem Platzierungspreis von zehn Euro durchgeführt, die durch die Hauptaktionäre Mayfair, VAP Leipzig und Exchange Bio voll mitgetragen wurde. Damit fließen dem Unternehmen gut 20 Millionen Euro zu. Die Besonderheit: Die Ausgabe neuer Aktien erfolgt in der Regel auf einem Niveau unter dem aktuellen Kurs, damit es einen Anreiz zum Kauf gibt. Zudem fällt der Kurs solcher Aktien mit der Ankündigung, denn der Gewinn pro Aktie verwässert durch eine größere Aktienanzahl.
Da nun aber Preise klar über dem aktuellen Niveau bezahlt wurden, ist dies ein klares Bekenntnis der Aktionäre zur Gesellschaft und deren Geschäftsmodell. Hinzu kommt in diesem Fall, dass das neue Geld die Finanzierung der Wachstumsstrategie erleichtert. Jetzt muss das Vapiano-Management also auf die Tube drücken und das Wachstum nochmals beschleunigen.
Probleme macht zwar der schwedische Markt – hier muss bald eine zielführende Lösung gefunden werden – die revidierten Ziele für 2018 scheinen aber dennoch realistisch. So rechnet der Vorstand mit einem Umsatzwachstum um 19 bis 23 Prozent auf bis zu 400 Millionen Euro sowie einem flächenbereinigten Umsatzwachstum zwischen null und einem Prozent bei einem steigenden operativen Ergebnis von bis zu 21 Prozent auf dann 47 Millionen Euro. Wer mutig ist, der könnte versuchen um die Marke von 8,00 Euro einige Stücke sich ins Depot zu nehmen.
Als Einstiegsalternative bietet sich ein Discounter der HVB (HX4DXE) an. Hier können Anleger die Aktie für 7,05 Euro erwerben. Dazu muss der Basiswert allerdings am Bewertungstag im Juni 2019 unter dem Cap-Niveau von 8,00 Euro durchs Ziel gehen. Denn in diesem Fall wird pro Zertifikat eine Aktie automatisch ins Depot geliefert. Zum Barausgleich zu 8,00 Euro kommt es hingegen, wenn die Aktie am Laufzeitende mehr als 8,00 Euro kostet. In diesem Fall tröstet die Maximalrendite von 14,3 Prozent (21,6 Prozent p.a.) über den verpassten Einstieg locker hinweg.
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Vapiano-Aktie (Tageschart): Abwärtstrend gestoppt
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