Der Zulieferer der Auto- und Nutzfahrzeug-Industrie, STS Group, profitiert deutlich von einem Ende der strikten Corona-Politik in China. 2022 war der Markt für Nutzfahrzeuge durch die chinesischen Corona-Maßnahmen deutlich eingebrochen. Hinzu kam eine Sonderkonjunktur in der Zeit davor. Nun sind Nutzfahrzeuge in China – und auch in Europa – wieder gefragt, auch durch die entsprechenden Nachholeffekt.
Davon profitiert die STS Group, die weltweit mehr als 1.400 Mitarbeiter in ihren insgesamt zwölf Werken und drei Entwicklungszentren in Frankreich, Deutschland, Mexiko, China und künftig auch in den USA Kunststoff-Spritzguss und Komponenten aus Verbundwerkstoffen (Sheet Molding Compound) wie zum Beispiel feste und flexible Fahrzeug- und Aerodynamikverkleidungen, ganzheitliche Innenraumsysteme sowie Leichtbau- und Batteriekomponenten für Elektrofahrzeuge herstellt.
In einem starken ersten Quartal erwirtschaftete STS Group ein Umsatzplus von 25 Prozent auf 74 Millionen Euro. Die Zuwächse kam aus allen drei Segmenten: Plastics, Materials und China.
Markterholung und umgesetzte Maßnahmen zur Effizienzsteigerung haben zudem zu einer verbesserten Profitabilität geführt: Das operative Ergebnis (Ebitda) kletterte von 0,4 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 3,0 Millionen Euro im ersten Quartal 2023. Dadurch errechnet sich eine Ebitda-Marge von 4,1 Prozent, nach 1,1 Prozent im Vorjahr.
Für das laufende Jahr erwartet der STS-Vorstand durch die gute Dynamik am chinesischen Nutzfahrzeug-Markt und das Hochlaufen des neuen Werks in den USA (Salem) einen leichten Umsatzanstieg und ein deutliches Plus beim operativen Gewinn (Ebitda). 2022 betrug der Umsatz 235,1 Millionen Euro (2021: 242,0 Millionen Euro). Das Ebitda lag bei 9,6 Millionen Euro, nach 19,1 Millionen Euro im Jahr 2021.
Auch wenn es in diesem Geschäftsjahr noch nicht für einen positiven Jahresüberschuss reichen dürfte, schreitet der Turnaround doch gut voran. Mit einem Börsenwert von 38 Millionen Euro ist die Aktie bei einem zu erwartenden Umsatz von gut 240 Millionen Euro und der akzeptablen Ebitda-Marge recht günstig bewertet.
Charttechnisch ist das Überschreiten der Zone 6,10 / 6,20 Euro wichtig. Würde das gelingen, wäre es ein starkes technisches Long-Signal.
Die Analysten von SMC Research sehen derzeit (30. Mai 2023) eine Kursziel von 16,00 Euro und vergeben ein Buy.
STS Group-Aktie (Tageschart): Wende mit W-Formation?