Die Börse ist ganz außer sich: In einem Forschungsprojekt ist es Dr. Hönle, einem Spezialisten für industrielle UV-Technologie, gelungen, einen Nachweis über die Wirksamkeit von kurzwelliger, energiereicher UVC-Strahlung bei der Inaktivierung von SARS-CoV-2-Viren zu erbringen.
Die Ergebnisse der Laborversuche zeigen, dass die neuartigen Coronaviren mit speziellen Hönle-UV-Geräten binnen Sekunden zuverlässig abgetötet werden. Die im Labor erreichte Abtötungsrate liegt bei 99,99 Prozent. Hatte Donald Trump doch Recht? [Scherz]
Am Markt wird das mit einem Plus von rund 27 Prozent gefeiert. Seit Jahresanfang hat das Papier, das auch Klebstoffe für die Automobilindustrie (und Smartphone-Herstellern) produziert, heftig unter dem Stillstand der Auto-Branche gelitten. Da kommt so eine – positive – Meldung gerade recht, auch wenn wohl noch nicht klar ist, ob Dr. Hönle diese Erkenntnis auch in bare Münze umsetzen kann.
Die Umsätze der Hönle-Gruppe lagen in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2019/2020 bei 50,9 Millionen und damit 9,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das Betriebsergebnis sank um 43,2 Prozent auf 5,8 Millionen Euro. Nach Ertragsteuern ergab sich ein Konzernergebnis von 4,4 Millionen Euro im Vergleich zu 7,2 Millionen Euro im Vorjahr, was einem Ergebnis je Aktie von 0,81 (1,30) Euro entspricht. Die Nettoumsatzrendite ging von 12,8 auf 8,6 Prozent zurück, was noch immer ein schöner Wert ist.
Wie bereits im Vorjahr führte ein niedrigeres Auftragsvolumen bei einer Anwendung aus dem Bereich Sensorik auch in diesem Geschäftsjahr zu einem Umsatzrückgang im Segment Klebstoffe. Umsätze mit neuen Kunden vorwiegend aus dem Bereich Consumer Electronics konnten jedoch die Auswirkungen zum Teil kompensieren. Einen Ausblick traut sich das Unternehmen derzeit nicht zu.
Charttechnisch wurde der seit Augsut 2018 bestehende Abwärtstrend und die 200-Tage-Durchschnittslinie nun überschritten. Das sind zwei gute Signale. Mit seinem Geschäftsfeld bleibt Dr. Hönle ein aussichtsreicher Titel, auch wenn die Profitabilität weiter leiden könnte. Ein weiterer Anstieg bis auf 55/60 Euro erscheint durchaus möglich.
Dr. Hönle-Aktie (Tageschart): Abwärtstrend und 200-Tage-Linie überwunden
Ein Kommentar
Das zeigt wieder mal, dass die Börse sich von Gerüchten und heißer Luft ernährt.
UVC-Strahlung inaktiviert ALLE Bakterien und Viren. Das ist seit mehr als 200 Jahren bekannt und wird seit über 100 Jahren technsich genutzt. Die Inaktivierung von Coronaviren ist auch seit SARS-CoV1 im Jahr 2003 recht gut untersucht. Selbst zum neuen SARS-CoV2 Virus gibt es bereits seit März Studienergebnisse zur UVC-Empfindlichkeit, die nahelegen, das sich dieser ähnlich wie alle RNA-Voren, also auch SARS-CoV1 verhält. Das ist also bei weitem nichts neues.
Ebenso ist die Aussage von 99,99% Inaktivierung völlig sinnfrei, wenn nicht gesagt wird mit welcher Anordnung oder welcher Bestrahlungsfluenz dies erreicht wurde. Auf welcher Fläche bzw. welches Luftvolumen wurde mit dieser Rate inaktiviert.
Zudem sind 99,99% gerade einmal eine „Desinfektion“ wie sie für die meisten Bakterien ausreichend ist. Für hochansteckende Viren wie SARS-CoV2 oder dem Noro-Virus bedarf es hier schon einer „Sterilisation“ und das wären 99,9999%. Das wiederum bedeutet mindestens 4 fache Bestrahlungsleistung oder 4 mal längere Bestrahlungszeit. Völlig ungeklärt ist die Frage wie die Bestrahlungsdosis inm realen Einsatz gemessen wird, denn der unterscheidet sich leider oft völlig von Laboranordnungen.
Hönle ist seit Jahren im Geschäft mit UV-Technik und hat jetzt auch nichts neues entwickelt.