Es wirkt gut, was EDAG-CFO Holger Merz auf den 10. Hamburger Investorentagen präsentiert. Der unabhängige Anbieter von Ingenieursdienstleistungen vor allem für die Automotiv-Branche, wobei sich, so Merz, zunehmend auch andere Branchen für die Lösungen von EDAG interessierten, sei gut im Geschäft.
Gegenüber dem Vorjahr konnte der Auftragseingang im ersten Quartal 2023 um 17,2 Prozent auf 312,0 Millionen Euro gesteigert werden. Der Umsatz verbesserte sich um 9,2 Prozent auf 211,4 Millionen Euro. Ein Trend, der sich auch im zweiten Quartal fortgesetzt habe.
Die Jahresprognose 2023 von einem Umsatz-Wachstum von rund vier bis sieben Prozent und einem Plus bei der bereinigten Betriebsgewinn-Marge (Ebit-Marge) ebenfalls zwischen rund vier bis sieben Prozent, sei schon fast erreicht. Allerdings war das zweite Halbjahr im vergangenen Jahr recht stark, da müsse sich noch zeigen, welche Steigerungsraten sich auf das Jahr gerechnet letztlich ergeben. Ein Nachjustieren der Prognose ist nicht unwahrscheinlich.
Das bereinigte Ebit lag im ersten Quartal mit 13,0 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert von 14,7 Millionen Euro, woraus sich aber immer noch eine bereinigte Ebit-Marge von 6,1 Prozent errechnete (Vorjahr: 7,6 Prozent).
EDAG wird weiter stark von der Transformation der Automobil-Industrie profitieren. Bei der Entwicklung neuer Hard- und Software stehen in den kommenden Jahren in der Branche dreistellige Milliardeninvestitionen bei der Forschung und der Entwicklung an. Angesichts diese Investitionsbooms ist die EDAG nach wie vor recht günstig bewertet. Ein Grund dafür könnte der Malus sein, welcher der Autoindustrie derzeit aufgrund der Unsicherheiten anhaftet.
Im zurückliegenden Jahr kam EDAG auf einen Gewinn je Aktie von 1,15 Euro. Daraus errechnet sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von lediglich aktuell zehn. Zuletzt (Generalversammlung war am 28. Juni) wurde eine Dividende von 0,55 Euro je Aktie ausgeschüttet. Das entspricht derzeit einer Dividenden-Rendite von 4,7 Prozent.
Solide ist auch die Substanz: Bei einer Marktkapitalisierung von 290 Millionen Euro findet sich in der Jahresbilanz ein Eigenkapital von 149 Millionen Euro und ein Zahlungsmittelbestand von 123 Millionen Euro.
Reizvolles Investment, zumal sich der Chart (siehe unten) gerade wieder auf den Weg nach oben macht.
EDAG-Aktie (Tageschart): Ausbruch nach oben?