Nach langer Talfahrt geht es mit der Mobotix-Aktie seit rund einem Monat wieder aufwärts. Inzwischen wurde sogar die 200-Tage-Durchschnittslinie überschritten. Alles wieder in Butter bei dem Hersteller von IP-Videosicherheitssystemen oder bleibt die finanzielle Lage angespannt?
Ende März 2023 betrug der Finanzmittelfonds minus 30,9 Millionen Euro. Dieser wird durch kurzfristige Kredite in Höhe von 32,1 Millionen Euro finanziert. Mobotix hatte zum Stichtag 1,2 Millionen Euro in der Kasse. Bankkreditlinien waren nahezu alle in Anspruch genommen, aber vom Mehrheitsaktionärs Koncia Minolta besteht eine Zusage im Bedarfsfall bis zu 1,7 Millionen Euro kurzfristig zur Verfügung zu stellen. In der Bilanz steht zum Halbjahr ein Eigenkapital von 23,3 Millionen Euro.
Die Liquiditätssituation bei Mobotix bleibt somit angespannt, aber ist aktuell nicht prekär, da Banken und Mehrheitsaktionär weitere Liquiditätsunterstützung zugesichert haben. Das goutiert derzeit die Börse.
Im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 sank der Umsatz um 10,2 Prozent auf 56 Millionen Euro bei einem negativen Betriebsergebnis (Ebit) von 7,5 Millionen Euro und einem Konzernjahresfehlbetrag von 6,3 Millionen Euro.
In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2022/23 sind die Erlöse um 22,4 Prozent auf 33,1 Millionen Euro angestiegen. Das Ebit kam auf 0,4 Millionen Euro und lag damit um 4,2 Millionen Euro über dem Vorjahreshalbjahr.
Mittelfristig hat Mobotix ehrgeizige Pläne und strebt im Geschäftsjahr 2025/26 einen Umsatz von über 91 Millionen Euro bei einer Ebit-Marge von zehn Prozent an.
Für das Geschäftsjahr 2023/24 plant Mobotix einen Umsatz von 74,9 Millionen Euro, der 2024/25 auf 81,3 Millionen Euro ansteigen soll. Das Ebit soll von 3,9 Millionen Euro (5,2 Prozent Ebit-Marge) im Geschäftsjahr 2023/24 auf 6,8 Millionen Euro (8,3 Prozent Ebit-Marge) in 2024/25 und schließlich auf 9,4 Millionen Euro (10,2 Prozent Ebit-Marge) im Geschäftsjahr 2025/26 steigen.
Geschäftlich scheint es bei Mobotix wieder besser zu laufen. Das werden auch Banken und Mehrheitsaktionär mit Genugtuung wahrnehmen und zunächst bei der Stange bleiben. Jetzt muss auch das Management, in der Vergangenheit ein Schwachpunkt, seine Performance deutlich steigern. An sich produziert das Unternehmen gute und benötigte Produkte im Bereich Videosicherheitstechnologie (Hard- und Software). Ein Investment bleibt spekulativeren Naturen vorbehalten, die von einem (gut) möglichen Turnaround profitieren wollen.
Montega vergibt derzeit (12. Juli 2023) ein Halten mit einem Kursziel von 2,80 Euro.
Mobotix-Aktie (Tageschart): dynamisch aufwärts