Die DEAG Deutsche Entertainment kehrt auf die Anleihe-Bühne zurück. Musik fürs Depot verspricht der Live-Entertainment-Spezialist den Investoren mit dem neuen 50-Millionen Bond (A351VB), der drei Jahre (bis 2026) laufen soll. Die genaue Höhe des fixen jährlichen Zinssatzes wird noch via Bookbuilding-Verfahren ermittelt, soll aber zwischen 7,5 und 8,5 Prozent pro Jahr liegen, bei halbjährlicher Zinszahlung. Die neue Anleihe soll den bisherigen DEAG-Bond mit 25 Millionen Euro Volumen ablösen. Die überschüssigen 25 Millionen Euro dienen Investments, die das Wachstum forcieren.
Das Timing der DEAG für die Anleiheemission ist gut gewählt. Die Geschäftszahlen sind stark, sie haben die Vor-Corona-Werte längst klar übertroffen. Der Umsatz im vergangenen Jahr war mit 325 Millionen Euro (gegenüber 2019: plus 75 Prozent) mithin ein neuer Rekordwert. Neue Höchststände erreichte auch das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) mit 31 Millionen Euro (gegenüber 2019 mehr als verdoppelt).
Im Jahr 2023 soll der Umsatz gar wieder über 300 Millionen Euro liegen. Beim Ebitda steht eine weitere Verbesserung auf dem Plan. In der Bilanz finden sich zudem aktuell rund 70 Millionen Euro Liquidität und 36 Millionen Eigenkapital.
Die Wachstumsstory der Gesellschaft hat mehrere Treiber: Einerseits ist das Unternehmen, das dieses Jahr sein 45-jähriges Bestehen feiert, in Europa mit Konzerten von Weltklasse-Künstlern wie Ed Sheeran, Iron Maiden, Rod Stewart oder Sam Fender erfolgreich. Andererseits lassen eigene Eventformate wie die Christmas Garden, zahlreiche Musikfestivals oder Literatur-Großevents Umsatz und Gewinn sprudeln. Die eigenen Ticketing-Plattformen des Konzerns in Deutschland, Großbritannien und Irland schieben mit hohen Steigerungsraten die Expansion weiter an und als Wachstumsjoker fungieren zahlreiche Akquisitionen.
Unter anderem hat die DEAG sich in den vergangenen Jahren in Deutschland, Großbritannien, Dänemark und Irland verstärkt. Das Vorstandsteam um CEO und Gründer Peter Schwenkow hat bei der M&A-Strategie offenkundig ein gutes Händchen, denn – so hören wir in Marktkreisen – tragen die Zukäufe großflächig zum aktuellen Erfolg bei. Kein Wunder also, dass das Unternehmen auch weiter auf Einkaufstour gehen will und dabei besonders neue Länder und Verstärkungen im Ticketing im Auge hat.
Für Anleger dürfte die neue DEAG-Anleihe ein gutes Investment sein. Ein jahrzehntelang bewährtes Geschäftsmodell, die Branche insgesamt im Aufwind, gute Unternehmenszahlen und eine klare Wachstumsstrategie bilden mit einem ordentlichen Zins eine gesunde Mischung. Gezeichnet werden kann die DEAG 2023/26-Anleihe per Direct Place über die meisten Broker und Banken vom 19. Juni bis zum 27. Juni. Besitzer der alten Anleihe haben zudem bis zum 23. Juni eine Tauschmöglichkeit. Anschließend soll der neue DEAG-Bond dann auch an der Börse aufspielen und in Deutschland und Norwegen gehandelt werden.