Am späten Freitag Nachmittag [5. Mai 2017] schickte der Hafenbetreiber HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG) noch eine Ad hoc-Meldungen über die Ticker. Dabei haben die Hamburger ihre Prognosen nach oben revidiert, da das Containergeschäft gut läuft. Der Zeitpunkt war mehr als unglücklich, denn die Meldung kam am Freitag Nachmittag um 17:26 Uhr, also vier Minuten vor dem Ende des Xetra-Handels. Somit konnten vor allem professionelle Marktakteure, die dieses Handelssystem bevorzugen, kaum noch reagieren. An anderen Börsenplätzen war dies allerdings kein Problem, denn insbesondere an der Privatanlegerbörse in Stuttgart läuft der Handel für Aktien bis um 22 Uhr.
Doch zurück zum Unternehmen: Fakt ist, dass die HHLA-Aktie deutlich zulegte und am heutigen Dienstag in Stuttgart mit 18,70 Euro gehandelt wird. Zum Vergleich: Am vergangenen Donnerstag lag der Kurs zum Handelsschluss in Stuttgart bei 17,40 Euro. HHLA erwartet für den Container-Bereich nun einen Betriebsgewinn (Ebit) am oberen Ende der Spanne von 125 bis 155 Millionen Euro, bisher lag das obere Ende bei 145 Millionen Euro. Zurückzuführen ist diese Prognose-Anhebung auf ein starkes erstes Quartal.
Fundamental ist die Aktie allerdings mit einem 2017er-KGV von 24 schon gut bezahlt. Gefallen kann hingegen die Dividenden-Rendite von 3,2 Prozent – nach der Hauptversammlung am 21. Juni sollen die Anteilseigner 0,59 Euro pro Aktie erhalten. Trotzdem ist die Aktie aus unserer Sicht eine heiße Wette auf die Weltkonjunktur. Denn speziell am Container-Geschäft lassen sich Konjunkturentwicklungen sehr schnell ablesen. Daher ist der SDAX-Titel (A0S848) nur für spekulative Anleger, die ein weiteres Anziehen der Konjunktur erwarten, eine sinnvolle Anlageidee.
Wer etwas günstiger in die Aktie einsteigen will, für den kann auch ein Discounter der Commerzbank (CE88UW) interessant sein. Hier kaufen Anleger die Aktie jetzt zum aktuellen Zertifikate-Preis von 16,73 Euro. Notiert die Aktie zur Fälligkeit am 14. Dezember unter dem Cap-Niveau von 18 Euro, hat der Anleger gegenüber dem jetzigen Direktinvestment rund zehn Prozent gespart. Und wenn die Aktie ihren Höhenflug fortsetzt und über 18 Euro durchs Ziel geht, dann erhält der Anleger diese 18 Euro ausbezahlt. Auf Basis des aktuellen Zertifikate-Preises in Stuttgart ergibt dies eine Maximalrendite von 7,1 Prozent oder 11,5 Prozent p.a. Somit würde sich der Anleger mit einem Direktinvestment erst besser stellen, wenn die Aktie dann über der 20-Euro-Marke notiert.
Nachtrag vom 12. Mai 2017:
HHLA ist überraschend gut ins neue Jahr gestartet. Die Zahlen des ersten Quartals lagen über den Erwartungen. Mit 1,8 Mio. Standardcontainer (TEU) schlug der Hafenbetreiber gut zehn Prozent mehr um als im Vorjahr. Hauptgrund: Das Fernost-Geschäft entwickelte sich sehr positiv. Nach der Prognoseanhebung von vor wenigen Tagen (hier klicken), bewegte sich der Kurs weiter nach oben. Die Aktie gewinnt in Stuttgart im frühen Handel 4,5 Prozent auf 18,91 Euro.
Unsere Einschätzung bleibt allerdings unverändert: Spekulative Anleger, die auf ein weiteres Anziehen der Weltkonjunktur setzen, können die SDAX-Aktie (A0S848) kaufen. Etwas vorsichtigere Naturen bietet der Discounter der Commerzbank (CE88UW) eine risikogepufferte Alternative mit einer Renditechance von 8,5 Prozent bis zum Dezember.
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[highlight]HHLA-Aktie: intakter Aufwärtstrend[/highlight][divider_flat]