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Immobilien-Aktien in der Krise // Vonovia, Deutsche Wohnen, Aroundtown …

Jetzt auf Immobilien-Aktien setzen? Sachwerte als Stabilitätsanker wie es in früheren Zeiten immer hieß? Schließlich drucken Federal Reserve (Fed) und Europäische Zentralbank (EZB) Geld in Unmengen um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise und der Ausgangsbeschränkungen abzufedern. Mit einem knappen Angebot könnte es so zu einem Inflationsschub kommen, obgleich das noch niemand so recht einzuschätzen weiß.

Allerdings zog es auch Immobilien-Aktien im Sog des Corona-Crashs nach unten, wenn auch nicht gleichermaßen. Investoren stellen sich derzeit zahlreiche Fragen, die (noch) nicht alle schlüssig zu beantworten sind:

Wird es wieder einen Trend zu Sachwerten, sprich Immobilien geben wie nach der Immobilien-Krise in den Jahren 2008/2009, weil die Anleger ihr Geld vom Konto haben wollen?

Oder überwiegen die Spekulationen in Richtung Enteignungen? Aus der Politik, insbesondere aus Berlin, gibt es Forderungen große Wohnungsgesellschaften „zu verstaatlichen“. Sicherlich ist das derzeit eine extreme Einschätzung und recht unwahrscheinlich.

Nicht positiv werden sich auch Mietstundungen, so notwendig diese im Einzelfall auch sind,  auf die Preise von Wohnimmobilien auswirken (ob die Mieten jemals nachträglich gezahlt werden, ist sehr fraglich). Ein Risiko stellt auch das „Platzen“ von Finanzierungen im privaten Bereich dar, wenn Mietzahlungen länger ausbleiben sollten.

Stark im Bereich der Wohnimmobilien sind Unternehmen wie die Deutsche Wohnen, Vonovia, Patrizia, TAG Immobilien, LEG Immobilien, Noratis oder Grand City Property engagiert.

Doch während der Bedarf an Wohnimmobilien auch in den kommenden Jahren in den Metropolen hoch bleiben dürfte, steht hinter Gewerbeimmobilien ein größeres Fragezeichen. Wird sich der stationäre Einzelhandel wieder vom Corona-Schock ganz erholen? Zweifel sind angebracht.

Die Dominanz des Online-Handels dürfte zunehmen und damit der Bedarf an Einzelhandelsflächen sinken. Ein Shopping-Center-Betreiber wie die Deutsche Euroshop wird das deutlich zu spüren bekommen, weshalb der Kurs bereits kräftig gefallen ist.

Wie wird die Arbeitswelt der Zukunft aussehen? Wird die Mehrheit noch im Büro arbeiten oder doch eher im Homeoffice? Gut möglich, dass es Verschiebungen gibt. Bei Immobilien-Unternehmen wie Aroundtown, DIC Assets oder der Hamborner Reit mit einem großen Gewerbeimmobilien-Anteil (Büroflächen) war der Risikoabschlag der Börse deshalb besonders groß. Merklich glimpflicher kam eine Stinag Stuttgart davon, die auch in Alten- und Pflegeheime sowie Wohnimmobilien investiert.

Werden künftig noch große Hotelkapazitäten benötigt, sollte sich der Tourismus dauerhaft nicht erholen oder wenn Videokonferenzen zunehmen sollten? Wird die berufliche Reisetätigkeit wieder das Ausmaß wie vor der Corona-Krise annehmen? Auch das könnte ein Belastungsfaktor für Immobilien-Unternehmen mit hohem Gewerbeanteil (Hotels) sein.

Vom Online-Handel könnten dagegen Betreiber von Logistikzentren profitieren. Die VIB Vermögen hat einige Logistikzentren im Portfolio, aber auch (kleinere) Fachmarktzentren, Gartenmärkte, Gaststätten und Dienstleistungszentren (Bürogebäude).

Besondere Stellungen im Immobilien-Markt nehmen Entwickler wie Consus Real Estate oder Immobilien-Finanzierer wie die Deutsche Pfandbriefbank ein.

Auch der Immobilien-Markt ist nicht immun gegen die Auswirkungen der Corona-Krise. Tendenziell dürften die Preise eher fallen. Gewerbeimmobilien werden davon vermutlich stärker betroffen sein, zumindest sieht das die Börse so. Anleger sollten sich auf Unternehmen mit einem Schwerpunkt auf Wohnimmobilien und einer möglichst geringen Verschuldung konzentrieren.

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Bildquelle: Petra Dirscherl / pixelio.de

 

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