Neben den vielen anderen „Wenden“ derzeit, was Ernährung, Energie, Verkehr, … betrifft, gibt es auch die Zeitenwende, die der Bundeskanzler nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine ausrief. Gemeint ist damit der Wegfall der Friedensdividende nach dem Endes des Kalten Krieges. In Europa findet nach wie vor ein für undenkbar gehaltener Krieg zur Landnahme statt. Die unausweichliche Konsequenz daraus: Europa und auch Deutschland muss wieder mehr in seine Verteidigung investieren, zumal wenn ein möglicher künftiger US-Präsident Donald Trump die Nato aufweichen sollte. Von steigenden Verteidigungsbudgets profitiert auch Ceotronics als Hersteller von Headset-Funk-Systemen.
Am 12. Februar meldete Ceotronics: Das Unternehmen sei als Subunternehmerin in ein potentielles Großprojekt (SMG) für die Bundeswehr über einen Generalunternehmer eingebunden … Für CeoTronics stehe ein Auftragsvolumen von bis zu 191.000 Soldaten-PTT´s und Führungs-PTT´s zuzüglich Anschlusskabel für diverse Funkgeräte und Interkom-Anlagen sowie weiteres Zubehör in Rede, die über einen Zeitraum bis circa 2030 abzunehmen wären.
Am 8. März erhält Ceotronics einen Auftrag über 600.000 Euro von einem europäischen Kunden und am 11. März einen über elf Millionen Euro. In beiden Fällen findet sich in der Nachricht die Floskel: „Aus verschiedenen Gründen können wir leider keine detaillierteren Informationen zum Beispiel zur Stückzahl oder zum Auftraggeber veröffentlichen, teilte Vorstand Thomas Günther mit.“ Bei diesen „verschiedenen Gründen“ könnte es sich um militärische Anwendungen handeln.
Zum Ende des ersten Halbjahrs 2023/24 (1. Juni bis 30. November) belief sich der Auftragseingang auf 18,5 (Vorjahr: 13,1) Millionen Euro und wurde somit um 41,2 Prozent gesteigert. Der Auftragsbestand erhöhte sich um 4,7 Prozent auf 15,3 Millionen Euro (Vorjahr:14,6 Millionen Euro).
Durch einen sehr späten Anstieg des Auftragseinganges verringerte sich der Konzernumsatz im ersten Halbjahr von 15,4 auf 10,8 Millionen Euro. Aufgrund der Umsatzentwicklung, deutlich höheren Personalkosten und inflationsbedingten Kostensteigerungen verschlechterten sich der Betriebsgewinn (Ebit) im ersten Halbjahr gegenüber den Rekordwerten des Vorjahreszeitraumes von 2,7 Millionen Euro auf minus 690.000 Euro. Unter dem Strich blieb ein Nettoergebnis von minus 741.000 Euro, nach 1,9 Millionen Euro.
Für das Gesamtjahr 2023/24 ist ein Umsatz zwischen 28 und 29 Millionen Euro angestrebt, bei einem Jahresergebnis von 1,3 Millionen Euro. Im November soll Ceotronics „dividendenfähig“ sein.
Charttechnisch befindet sich die Ceotronics-Aktie derzeit in einem Aufwärtstrend. Gerade deutet sich bei dem Papier aus einer kurzen Konsolidierung ein Ausbruch nach oben an (siehe Tageschart unten), was Anlass zur Hoffnung auf weitere Kursgewinne gibt. Fundamental wird das durch die Auftragseingänge gestützt. Für langfristige Anleger bleibt Ceotronics, mit Blick auf steigende Ausgaben für Sicherheit, ein attraktiver Wert.
Nachtrag vom 12. März 2024, 16.04 Uhr: So kann das machmal gehen, kaum geschrieben und schon sieht es so aus als würde die Ceotronic-Aktie am Widerstand von 5,50 Euro – zunächst? – nach unten abprallen. Eine Bullenfalle?
Ceotronics-Aktie (Tageschart): Ausbruch nach oben