Teil zwei der Energiewende-Saga aus Deutschland. Nach RWE legt nun auch E.ON Zahlen vor – und diese sehen, erwartungsgemäß, nicht sonderlich gut aus. Es wird gespart, verkauft und umstrukturiert. Aber damit fällt auch Erlöspotenzial weg. Noch ist zudem nicht so recht zu erkennen, wie sich E.ON in Zukunft aufstellen will, aber das „Geschäftsportfolio wird weiter optimiert“.
Vorstandsvorsitzender Johannes Teyssen: [quote]In unsere neuen Geschäfte investieren wir mit Augenmaß, Risiken halten wir sehr begrenzt. Ich sage aber auch: Nicht zu investieren, ist für uns keine Option, die Transformation des Unternehmens muss auch und gerade in angespannten Zeiten weitergehen, denn nur so können wir die Grundlage für zukünftige Erträge legen.[/quote]
Für Anleger bleibt einstweilen nur die Hoffnung, dass der Umbau (bald) gelingt, auch wenn das Management nicht gerade Zuversicht versprüht, vorsichtig formuliert. Und dann ist da natürlich noch das Trostpflaster der recht hohen Dividendenrendite.
Wer lieber mit Verlustpuffer investiert, für den könnte, alternativ zur Aktie, das hier interessant sein: Eine Aktienanleihe von HSBC (DE000TB46LN6) mit der Chance auf eine Seitwärtsrendite von 9,4 Prozent p. a. Der Abstand zur Verlustschwelle beträgt derzeit 11,8 Prozent. Bewertungstag ist der 16. Januar 2015.[divider]
[highlight]Die Fakten[/highlight][divider_flat]
Der nachhaltige Konzernüberschuss sank um 4,2 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro oder 1,18 Euro pro Aktie im Jahr 2013. Daraus errechnet sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 11, was nicht günstig, aber auch nicht teuer ist.[hr]
Belastende wirkten vor allem der Verkauf von Unternehmensteilen, die nun nicht mehr zum Ergebnis beitragen können. Im vergangen Jahr machte das 800 Millionen Euro aus. So ist das, wenn man sich gesundschrumpft. Hinzu kommen 400 Millionen Euro Verlust aus der fossilen Energieerzeugung, sprich niedrigen Marktpreisen, geringer Auslastung und dem kompletten Herunterfahren von Kraftwerken.
Klaus Schäfer, Finanzvorstand: [quote]Weitere negative Effekte ergeben sich aus dem Beginn der neuen Stromnetzregulierungsperiode in Deutschland sowie einer verschlechterten Ertragslage in Russland und in der Einheit Globaler Handel. Darüber hinaus gehen substanzielle Ergebnisbeiträge durch unsere Desinvestitionen verloren.[/quote] [hr]
Der Cash-flow lag mit 6,4 Milliarden Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 8,8 Milliarden Euro, der allerdings auch durch Einmaleffekte verzerrt war.[hr]
Die Investitionen von E.ON legten von 7 auf 8,1 Milliarden Euro zu. 13 Prozent flossen in den Ausbau Erneuerbarer Energien, also 1,05 Milliarden Euro, der Rest in Auslandsinvestitionen. E.ON setzt somit nach wie vor auf das traditionelle Kraftwerksgeschäft.
Im laufenden Jahr sollen nur noch 4,9 Milliarden investiert werden. Lieber will man sich auf den „Umbau des Konzerns fokussieren“. Man könnte meinen, E.ON hätte reichlich zu investieren angesichts der neuen Stromregulierungsperiode in Deutschland, aber es drückt halt die Verschuldung.[hr]
Die Nettoverschuldung ging um 3,8 Milliarden Euro auf 32 Milliarden Euro zurück. Positiv wirkten hier die Verkäufe, negativ – natürlich – die Investitionen und die Dividendenzahlung.[hr]
Prognose: Für das laufende Jahr wird eine nachhaltiger Konzernüberschuss von 1,5 bis 1,9 Milliarden erwartet.[hr]
Für das Jahr 2013 soll eine Dividende von 60 Cent gezahlt werden. Das ergibt auf dem derzeitigen Kursniveau eine Dividendenrendite von 4,4 Prozent. Die Ausschüttungsquote liegt bei 51 Prozent. Diese soll gehalten werden, was bei dem erwarteten Ergebnis eine Dividende von 41 bis 51 Cent für 2014 bedeuten würde oder eine Dividendenrendite auf Basis des aktuellen Kursniveaus von 3,04 bis 3,85 Prozent.[hr]
[highlight]Chart-Analyse zum Durckklicken[/highlight][divider_flat]
Bildquelle: E.ON // Windpark Rødsand II