Plusvisionen

Euro Dollar // Ein treuer Draghi und eine Short-Chance

Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, beweist erneut Geschick beim Austarieren von Zinsen und Währung. Am Donnerstag (26. Oktober 2017) hat er die Reduzierung der Anleihenaufkäufe ab Januar von derzeit 60 auf dann monatlich 30 Milliarden Euro bekanntgegeben. Trotz dieser kleinen „Straffung“ der Geldpolitik für die Eurozone hat der Euro gegenüber dem Dollar nicht zugelegt.

Der Zeitpunkt war/ist günstig. Der Dollar hat gerade wegen der angekündigten drastischen Steuererleichterungen von US-Präsident Donald Trump einen Lauf . Draghi wusste das auszunutzen, denn die EZB ist nicht an einem steigenden Euro gelegen, verschlechtert dieser doch die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie auf den Weltmärkten – und könnte so zu einer Belastung für die Konjunktur werden.

Dennoch musste Draghi den Ausstieg aus den massenhaften Anleihenkäufen irgendwann wagen. Nun ist ein Anfang gemacht, wobei keinesfalls von einer zinspolitischen Wende gesprochen werden kann: Der Leitzins wird noch (sehr) lange auf dem aktuellen Nullniveau bleiben. Für Zinsanhebungen ist die wirtschaftliche Lage in Europa noch zu labil.

Dass sich der Euro nach dem Draghi-Tapering nicht stärker präsentiert, ist ein Zeichen von Schwäche, zumindest kurzfristig. Im Euro-Dollar-Chart hat sich dadurch eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation herausgebildet, deren Nackenlinie bei rund 1,16 Dollar nun nach unten durchstoßen wurde (siehe Tageschart unten). Ein Abgleiten des Euro bis auf 1,14 Dollar, wo die Ausbruchslinie des langen Seitwärtstrends verläuft (siehe Wochenchart) ist nun gut möglich.

In einer überschießenden Reaktion könnte es sogar bis auf 1,1250 Dollar (200-Tage-Durchschnittslinie) oder bis auf 1,10/1,11 Dollar (Aufwärtstrend) abwärts gehen. Langfristig bleibt es bei dem Dreifachboden bei 1,04/05 Dollar und einer tendenziellen Stabilisierung des Euro vs. Dollar.

Interessant könnte in der jetzigen Phase für risikobereite Anleger ein Stay-low-Optionsschein (SC62HD) der SocGen sein. Das Papier bietet eine Renditechance von 18,6 (199,8 p.a.) Prozent, wenn der Euro-Dollar-Kurs bis zum 15. Dezember 2017 unter 1,20 Euro bleibt. Ein Stopp bei rund 1,19 Dollar erscheint ratsam, da bei einem Knock-out ein Totalverlust droht.

Positiv scheint die Spekulation der beiden jüngst hier vorgestellten Optionsscheine (SC5LGT / SC5AAG) aufzugehen.

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[highlight]Euro-Dollar (Tageschart): Schulter-Kopf-Schulter-Formation [/highlight][divider_flat]

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[highlight]Euro-Dollar (Wochenchart): Rückfall zur Ausbruchslinie? [/highlight][divider_flat]

Bildquelle: ECB / Flickr
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