Plusvisionen

Gewagte Börsen-Prognosen für 2016 // EON, RWE, VW, Deutsche Bank, Deutsche Telekom, K+S, DAX

Der DAX beendet das Jahr 2015 mit einem Plus von 9,6 Prozent bei 10.743,01 Punkten. Deutsche Standard-Aktien hätten sich somit gelohnt, mal wieder. Ganz besonders im Vergleich zu deutschen Staatsanleihen, die aktuell nur eine durchschnittliche Rendite (Umlaufrendite) von 0,45 Prozent bringen, im April waren es sogar nur noch 0,05 Prozent. Aber so glatt lief das Aktien-Jahr dann doch nicht. Sorgen um Griechenland (Grexit) und einem Auseinanderbrechen der Eurozone, die Furcht vor einer harten Landung der Konjunktur (Rezession) in China, Probleme in den Schwellenländern (Emerging Markets) und die künftige Politik der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) waren wichtige kursbewegende Faktoren.

Aber was könnte 2016 auf die Finanzmärkte zukommen?

Gerechnet wird bereits mit weiteren Leitzinserhöhungen durch die Fed. Gut, sicher ist auch das nicht, weil es mit der Weltwirtschaft im Allgemeinen und der amerikanischen Konjunktur im Besonderen nicht sonderlich gut läuft, aber ein bis zwei Mal wieder die Fed doch wollen.

Dagegen wird die EZB weiterhin eher eine lockere Geldpolitik verfolgen, wie auch die Notenbanken in China und Japan. Womit Anleger nicht rechnen sollten/müssen sind Leitzinsen wie in früheren Jahren von drei, vier oder gar fünf Prozent. Das wird es auf absehbare Zeit nicht geben, weil die Finanzwelt allein wegen der Schuldenlast zu fragil bleibt.

Dennoch tun sich die Aktien-Börsen im Jahr 2016 schwer. Die Notenbanken fluten die Märkte nicht mehr hemmungslos mit Liquidität. Zweifellos ist noch genug Geld da, um die Kurse auf einem recht hohen Niveau zu halten, aber es reicht eben nicht mehr für die ganz großen Sprünge nach oben. Dazu bedürfte es kräftiger Gewinnsteigerungen, die es allerdings aufgrund er flauen Weltkonjunktur nicht geben wird. Der DAX bewegt sich zwischen 10.000 und 12.000 Punkten.

Gold bleibt weiter uninteressant, weil die Gewissheit groß ist, dass die Notenbanken eine Finanzkrise „verbieten“ werden. Auch fehlt es an Inflation. Ein paar physische Krümel im Depot sollten dennoch als Versicherung nicht fehlen.

Staatsanleihen weisen angesichts ihres Kursniveaus ein arg ungünstiges Chancen-Risiko-Verhältnis auf.

Der Euro fühlt sich bei 1,10 Dollar recht wohl.

Der Öl-Preis bleibt weiter schwach, weil es an Nachfrage fehlt und das Angebot üppig bleibt.

Einzelwerte:

EON und RWE erleben wieder besser Börsen-Tage. Erholung ja, aber das Geschäftsfeld bleibt schwierig.

Bei Volkwagen setzt sich die Erholung fort, da die Börse hier nach unten übertrieben hat. Generell müssen die Autohersteller Geld in die Hand nehmen, um die Unternehmens zukunftsfit zu machen. Das könnte die Kurse belasten.

Gewagt: Der Deutschen Bank gelingt unter der Führung von John Cryan die Wende, was sich auch im Kurs zeigt.

Neuer Übernahmeversuch bei K+S.

Die Deutsche-Telekom-Aktie schafft den Sprung über 17 Euro als größter europäischer Internet- und Cloud-Player.

[highlight]DAX 2015: Fulminanter Start, dann etwas die Kräfte verlassen[/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: Deutsche Börse [bearbeitet]

 

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