Plusvisionen

Marketwatch // DAX, Euro, Gold, Öl, Deutsche Bank, VW, Daimler, EON, RWE, Commerzbank

Also wieder China. Das ist der Grund, warum der DAX fällt. Die Exporte der Volksrepublik sind zum fünften Mal in Folge zurückgegangen. Man sieht schon, wirklich neu ist dieser Trend nicht. Und es dürfte sich auch inzwischen herumgesprochen haben, dass China wohl auch genau das will. Weg von den Exporten hin zu einer mehr binnenorientierten Volkswirtschaft. Aber gut, wenn Argumente für fallende Kurse gesucht werden, findet man diese auch.

Nach der Entscheidung des EZB-Präsidenten Mario Draghi „nur“ 360 Milliarden Euro zusätzlich den Märkten zu gönnen, ist die Stimmung bei DAX dahin. Man hatte mehr erwartet – und nun schmollt man.

Aber ja, natürlich ist China von Bedeutung, vor großer sogar. Wenn das Land Wachstumsprobleme hat, dann wirkt sich das auf die hiesige Exportindustrie aus und drückt entsprechend die Kurse.

Dann ist da auch noch der Euro. Er steigt heute – und wann immer sich der Euro in der jüngeren Vergangenheit nach oben bewegt hat, ging es mit dem DAX nach unten.

Charttechnisch ist im DAX noch eine Kurslücke (Gap) bei 10.500 Punkten offen, die sicherlich noch geschlossen wird.

Spannend ist derzeit die Entwicklung beim Öl (Brent). Der Preis ist unter die charttechnische Unterstützung bei 41,60 Dollar gerutscht. Die nächste wirklich kräftige Unterstützung findet sich nun bei 25 Dollar(!) aus dem Jahr 1998. Es ist derzeit nicht auszuschließen, dass der Öl-Preis auch wirklich dorthin tendiert. Wie wäre das zu werten? Für die Weltwirtschaft wäre es ein Warnsignal. Ein derart niedrige Öl-Preis könnte auch auf eine Rezession hindeuten. Gleichzeitig würde ein Öl-Preis von 25 Dollar auch Unternehmen und Konsumenten gehörig entlasten. Beides wäre positiv für die Konjunktur.

Wenig Neues gibt es beim Gold. Es klammert sich an die Unterstützung bei 1.072 Dollar.

Schlimm sieht es charttechnisch bei der Deutschen-Bank-Aktie aus. Der Kurs ist nun endgültig unter die Unterstützung bei 23,50 Euro gefallen. Diesmal kommen Vorwürfe von der japanischen Aufsichtsbehörde. Die Bank kommt nicht zur Ruhe. Aktuell hält (noch) die Unterstützung bei 22,50 Euro mit der Chance auf eine langfristige Bodenbildung (seit 2011).

Auch mit der Commerzbank geht es wieder kräftig abwärts. Bank-Aktien bleiben gewagte Investments.

Unbeliebt sind nach wie vor die Versorger-Werte EON und RWE. Beide Aktien befinden sich wieder auf dem Weg nach unten. Trotz Abspaltung des traditionellen Energiegeschäfts herrschen Zweifel an der Tragfähigkeit des Geschäftsmodells beziehungsweise der Höhe der Abschreibungen. Problem auch: die sinkenden Strompreise.

Bei der VW-Aktie entweicht die Nach-Dieselgate-Euphorie etwas. Ein Rücksetzer bis in den Bereich von 110 Euro ist nicht ausgeschlossen. Langfristig bleibt die Aktie sehr interessant.

Daimler ist belastet durch eine mögliche Konjunkturschwäche in China.

 

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Bildquelle: Henning Hraban Ramm / pixelio.de

 

 

 

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