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Börsen-Menetekel Jahresauftakt // DAX, China, VW, Daimler, BMW, RWE, EON, Gold

Bildquelle: Osram

Menetekel: Die ersten Handelstage eines neuen Jahres geben oft den Takt für das gesamte Jahr vor. So gesehen könnte 2016 ein schwieriges Börsenjahr werden, um es einmal so zu formulieren. Der DAX rauscht zum Jahresdebüt um mehr als 4 Prozent nach unten. Und schon ist sie wieder da die Angst vor einer schwachen Wirtwirtschaft ausgehend von China. Das Riesenreich ist längst zum Schlüssel für die globale Konjunktur geworden. Nun haben schlechter als erwartet Wirtschaftsdaten aus Peking die Festlandbörse Chinas um 7 Prozent einbrechen lassen, ehe (erstmals) man den Handel aussetzte, um Schlimmeres zu verhindern. Handelsstopp ist ein neues Instrument der chinesischen Behörden zur Vermeidung von Kursverlusten.

Dabei war nur die Industrieproduktion in China etwas gefallen – zugegeben, es war bereits der zehnte Rückgang in Folge. Dennoch wird deutlich, wie anfällig die Weltbörsen für Verluste geworden sind. Eine negative Konjunkturzahl aus China reicht aus und schon weht ein Hauch von Panik durch die Börsen. Das ist kein gutes Zeichen. Die Nervosität scheint groß zu sein. Der DAX wirkt angeschlagen und taumelt.

Klar, dass es ihn besonders stark erwischte, mit seiner Abhängigkeit von der Exportindustrie und insbesondere von den stark in China engagierten Autobauern Daimler, BMW und VW.

Ein Indiz für eine schwache Weltwirtschaft bleibt auch der hartnäckig schwache Öl-Preis. Die wachsenden Spannungen zwischen Iran und Saudi-Arabien haben ihn zwar kurzzeitig deutlich angehoben, aber selbst dieser mögliche Konflikt hat anscheinend nur einen geringen Nachhall. Noch scheint man nicht ernsthaft mit einem steigenden Öl-Preis zu rechnen.

Gold als klassisches Krisenmetall profitiert etwas von dem Aktien-Kursrutsch. Sollte mehr daraus werden, wäre auch das ein Warnsignal.

Mit Wucht kehrt auch die Dieselgate zurück. Die US-Justiz hat Klage gegen Volkswagen (VW) eingereicht. Es drohen Milliardenstrafen. Auch wenn es zeitweise so aussah, für den VW-Konzern ist der Software-Manipulationsskandal noch nicht ausgestanden, auch wenn die Börse nicht mehr von einem Konkurs ausgeht. Der Kurs der Vorzüge könnte nochmals bis in den Bereich von 110 Euro zurückfallen.

Schwer unter Druck befinden sich auch wieder die Aktien von RWE und EON. Die Börse scheint nach wie vor nicht an ein tragfähiges Geschäftsmodell für die Zukunft zu glauben.

[highlight]DAX: mieser Jahresauftakt[/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: Osram

 

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