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Fed Yellen Zinsen // Timing-Probleme mit Clinton und Trump

Janet Yellen die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) hat es versemmelt oder, um es weniger flapsig auszudrücken, sie hat nun ein Timing-Problem durch ihre Politik des Abwartens. Im vergangenen Dezember hat sie die Leitzinsen in den USA homöopathisch erhöht. Danach sollte es flott so weitergehen. Vier Zinserhöhungen waren für die USA 2016 angedacht. Doch es kam anders [klar, weil es an den Finanzmärkten meist anders kommt als gedacht]. Zu Jahresbeginn gerieten die Märkte ins Straucheln, weil der Öl-Preis immer tiefer fiel und natürlich sorgte man sich auch schnell um die US-Wirtschaft, deren Verfassung wohl doch nicht so robust ist, wie propagiert wird. Also keine Leitzinserhöhung. Erstmal abwarten, was so an Wirtschaftsdaten reinkommt. Dabei blieb es dann. Und als die Fed eigentlich gewollt hätte – Überraschung – da war plötzlich(!) US-Wahlkampf. So knapp vor der Wahl … nein, das geht nicht. So eine Mitgift will man dem neuen Präsidenten(in) nicht mit auf den Weg geben, zumal, wenn man diesem wohlgesonnen ist. Schließlich könnte ein Zinsschritt sogleich Turbulenzen an den Märkten und in der Wirtschaft auslösen.

Und gleich nach der Wahl? Auch das wäre kein guter Zeitpunkt für eine einschneidende geldpolitische Maßnahme – und ebenso für keine Maßnahmen. Es könnte dann schnell heißen, man wolle dem neuen Präsidenten(in) nur einen Gefallen tun, wenn man die Zinsen nicht erhöht. Wenn Yellen die Zinsen doch gleich nach der Wahl anhebt, wertet das die Wall Street oder die Bevölkerung, so sich für solche Dinge interessiert, womöglich als schlechten Stil. Bei einer Siegerin Hillary Clinton hätte das nicht sein müssen, könnte der Finanzdistrikt sagen. Klar, dass man ihm, bei einem Sieg Donald Trumps, eine mitgibt, könnte das Anti-Establishment raunen.

Wie man es dreht und wendet, ein nächster Zinsschritt in den USA bleibt knifflig. Aber vielleicht ist die Fed auch gar nicht so scharf darauf die Zinsen anzuheben, wegen all der Schulden, der fragilen wirtschaftlichen Situation in den USA und der damit verbundenen Unzufriedenheit in der Mittelschicht. Auch die Börse dürfte nicht nach einer Leitzinserhöhung gieren.

[highlight]Dow-Jones-Index: schwankend seitwärts[/highlight][divider_flat]

Dow Jones Index, USA, Wall Street, Chart

 

Bildquelle: Fed [bearbeitet]
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