Plusvisionen

Lufthansa-Aktie // Zwischen Streiks und niedrigeren Sprit-Preisen

Bildquelle: Lufthansa, D-ABYA, B747-8, Brandenburg

Das hört sich prima an: Niedrigere Kerosinpreise im neuen Jahr sollen der Lufthansa helfen, wieder mehr Gewinn erzielt werden kann. Hinzu kommt, dass die Integration der Air Berlin-Reste langsam abgeschlossen sein dürfte. Entsprechende Sonderbelastungen sollten also in jedem Fall deutlich geringer ausfallen als im Vorjahr.

Und dann sind da noch die teuren Verspätungen und Flugausfälle, die im Vorjahr das Geschäft prägten und hohe Extrazahlungen an die Kunden zur Folge hatte. Auch hier erwarten wir Verbesserungen, denn die Neuordnung am Flughimmel, die durch die Air Berlin-Pleite ausgelöst wurde, dürfte dem Ende zugehen.

Somit ist es durchaus gerechtfertigt, wenn die Lufthansa-Aktie (823212) zum Wochenauftakt sich dem schwachen Marktumfeld entziehen kann und gegen den Trend zulegt. Zum Mittag steht ein Plus von 1,2 Prozent, womit auch die 20-Euro-Marke wieder zurückgewonnen werden konnte. Aber aufgepasst: Am morgigen Dienstag wird Verdi allen Fluggesellschaften, die auf deutschen Böden landen wollen, übelste Probleme bereiten. Denn die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Mitarbeiter der Sicherheitsdienste zum Streik aufgefordert. Somit können keine Sicherheitschecks an acht Flughäfen durchgeführt werden, also in Hamburg, Hannover und München Frankfurt, Leipzig/Halle, Dresden und Erfurt.

Größter Verlierer ist sicherlich die Lufthansa, die schon jetzt Hunderte von Flüge absagen musste und ein Notfallprogramm ausarbeitet. Zehntausende von Flugreisende müssen also umbuchen oder komplett auf ihren Flug verzichten. Die Auswirkungen eines so breiten Warnstreiks sind extrem, so wird es einige Tage dauern, bis der Flugplan wieder normal läuft. Bis dahin sind einige Millionen Euro sinnlos verbrannt. Denn für den 23. Januar haben die Tarifparteien schon vor geraumer Zeit neue Gespräche vereinbart.

Doch genau in solchen unverhältnismäßigen Streiks liegt die größte Gefahr für die Lufthansa, die gleich mit nahezu unzähligen Gewerkschaften zu kämpfen hat, die sich mit Warnstreiks und Streiks mit schöner Regelmäßigkeit ablösen. Daher wird die Aktie (823212) immer wieder darunter leiden – und wohl auch am morgigen Dienstag. Der Titel ist somit nur für Langfristanleger eine Anlageidee, die an ein verbessertes Miteinander der am Flugbetrieb beteiligten Tarifparteien glauben.

Wir bevorzugen daher bei der Lufthansa eher etwas defensivere Investments in Form eines Bonus-Zertifikats mit Cap (HX6H2C). Es bringt eine Bonus-Rendite von 7,4 Prozent (16,4 Prozent p.a.), wenn die Aktie bis zum 21. Juni stets über 13 Euro (Abstand: 35 Prozent) verweilt. Gelingt dies nicht, tilgt die Bank via Aktienlieferung im Verhältnis eins zu eins.

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Lufthansa-Aktie (Wochenchart): intakter Abwärtstrend?

Lufthansa, Aktie

Bildquelle: Lufthansa

 

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