Plusvisionen

DAX // Guten Rutsch und eine positive Überraschung?

Guten Rutsch ins neue Jahr? Von einem guten Rutsch kann wohl keine Rede sein, fallen doch die Kurse an den Börse ziemlich heftig. Die Weltwirtschaft hat an Schwung verloren, weil das Vertrauen schwand und die Unsicherheit zunahm, was kein gedeihlicher Nährboden für eine florierende Konjunktur und steigende Kurse ist.

Scheinbar plötzlich waren die die Probleme unüberschaubar: Die Automobil-Industrie werkelt am Umbruch in ein neues Zeitalter, weg vom Verbrennungsmotor – ein Thema, das den Börsen noch lange erhalten bleiben wird. Hinter dem Brexit steht ein dickes Fragezeichen? Kommt es zum harten oder doch noch zum weichen Brexit? Es drohen Handelskriege, angezettelt vom amerikanischen Präsidenten Donald Trump, der vor allem auf Konfrontation setzt und weniger auf Dialog, auch wenn er in machen Punkten durchaus Recht haben mag.

Sehr unzufrieden scheint Trump auch im Inland mit seinen Partnern, wenn er unter dem Weihnachtsbau gegen die US-Notenbank Federal Reserve und deren Vorsitzenden Jerome Powell wettert. Mit dessen Zins-erhöhungs-politik ist Trump äußerst unzufrieden und lässt dann auch den Eindruck entstehen, er wolle den Fed-Vorsitzenden absetzen. Zur Beruhigung trägt das nicht bei.

So bleiben die Börsianer manisch-depressiv (derzeit mit starkem Hang zum Depressiven) und die Kurse entwickeln sich entsprechend. Allerdings ist die Stimmung inzwischen so mies, dass es eigentlich nur noch besser werden kann: Vielleicht wird es mit dem Brexit doch nicht so schlimm wie erwartet. Die US-Konjunktur läuft weiter gut, wenn auch nicht prächtig. Es gibt wirtschaftliche Stabilisierungstendenzen in Deutschland und China (durch fiskalpolitische Stützungsmaßnahmen, Frühindikatoren fallen nicht mehr).

Charttechnisch wird das dadurch unterstützt, dass die Schulter-Kopf-Schulter-Formation im DAX (Performance-Index) ihrer Vollendung zustrebt, vielleicht fehlen noch ein paar Pünktchen nach unten. Wenn nicht weitere Unsicherheitsfaktoren hinzukommen, stehen die Chancen gut, dass sich der DAX hier stabilisieren kann.

DAX-Performance-Index (Wochenchart): Schulter-Kopf-Schulter-Formation fast vollendet

DAX, Chart, Analyse, Börse

Enttäuschend bleibt die (sehr) langfristige Kursentwicklung am deutschen Aktienmarkt für Standardwerte: Der DAX-Kursindex (ohne Dividenden-Zahlungen) ist inzwischen wieder auf dem Niveau von 2007 angekommen, was bedeutet, dass Anleger mit einer Kaufen-und-halten-Strategie in den vergangenen bald zwölf Jahren (im April 2007 standen die Kurse ähnlich hoch) keine Kurssteigerungen erzielt haben. Woran das liegt? Zuerst sicherlich an den Problemen in Europa und der Eurozone (Brexit, Italien, Griechenland, Frankreich, …), an der demographischen Entwicklung, aber auch daran, dass in Deutschland kaum jemand gerne Aktien kauft. So bleibt der hiesige Aktienmarkt abhängig vom Ausland.

DAX-Kursindex (Monatschart): keine Kurssteigerungen in den vergangenen zwölf Jahren

Einen Trost stellten, wenn es schon keine Kurssteigerungen gab, die Dividenden dar. Der DAX-Performance-Index notiert derzeit rund 40 Prozent über dem Niveau vom April 2007. Das entspricht ungefähr einer Verzinsung (bei Wiederanlage) von knapp drei Prozent pro Jahr, immerhin, wenn es sonst keine Zinsen gibt. Es lohnt sich damit auf Dividenden und die Aktienauswahl (auch mal Nebenwerte auf Plusvisionen ansehen) zu achten, auch in Zukunft. Indexfonds (ETFs) allein werden nicht die Rettung sein.

DAX-Performace-Index (Monatschart): bessere Performance durch Dividenden

 

Bildquelle: Thomas Max Müller / pixelio.de

 

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