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Bund Future / Bundesanleihen // Short-Gedanken vor der Brexit-Abstimmung

Wir haben uns daran gewöhnt: Die Kurse von Bundesanleihen steigen immer und damit auch der Bund Future. Entsprechend rückläufig sind die Renditen für deutsche Staatspapiere. Die Umlaufrendite (ein Durchschnitt der Renditen von Bundespapieren) ist negativ, die Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen war negativ, ist nun aber mit 0,105 Prozent wieder leicht positiv. Die Auktion für dreißigjähre Bundesanleihen erreicht allerdings mit 0,65 Prozent soeben ein neues Rekordtief. Noch nie zuvor konnte sich der Bund über eine so lange Zeit zu so niedrigen Zinsen verschulden. Bundesanleihen sind begehrt, weil sie Sicherheit bieten, vor einem Brexit, Grexit, vor einer neuen Krise der Eurozone und und und – scheinbar.

Die Europäische Zentralbank (EZB) kauft am Markt inzwischen so ziemlich alles an Anleihen auf, was vorhanden ist. Seit Kurzem auch Unternehmensanleihe und bietet damit Firmen eine Finanzierungsmöglichkeit. Geschäftsbanken werden nicht mehr gebraucht.

Wird das immer so weitergehen (nur weil wir uns daran gewöhnt haben)? Die Inflationsraten sind nach wie vor niedrig und es finden sich derzeit wenig einleuchtende Gründe, warum die Preise steigen sollten. Die Weltwirtschaft wächst zwar, aber sie ist nach wie vor geprägt von Überkapazitäten, wodurch höhere Löhne und Preis nur schwer durchzusetzen sein dürften. Warum sollten also die Zinsen steigen?

Es ist meist teuer sich an der Börse an einen gewissen Rhythmus und eine Richtung zu gewöhnen. Was, wenn die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) doch noch die Leitzinsen in diesem Jahr erhöht? Oder was, wenn der Präsident der EZB, Mario Draghi, sich von der ultra-lockeren Geldpolitik verabschiedet und nicht mehr im Monat für 80 Milliarden Euro Anleihen am Markt aufkauft, im kommenden Jahr? Die Märkte könnten das schon früher vorwegnehmen. Ist der Start dafür vielleicht ein Scheitern der Europa-Gegner im Großbritannien mit den Brexit-Bestrebungen?

Zweifellos sind Anleihen in Europa (und auch anderswo in der Welt) grandios überbewertet. Das kann auch andauern, denn schon der Ökonom John Maynard Keynes sagte: „Die Märkte können länger irrational bleiben, als du solvent“. Darin liegt die Gefahr schon jetzt auf steigende Renditen zu setzen. Es heißt schließlich auch: Der Trend ist der Freund des Börsianers.

Wem dennoch Short-Gedanken durch den Kopf gehen, könnte zu einem endlos Short-Turbo auf den Bund Future mit Hebel 4,2 und einer Stop-Loss-Barriere bei 202,44 der SocGen (SE3RMX) greifen.

[highlight] Bund-Future: perfekter Aufwärtstrend[/highlight][divider_flat]

Bund Future, Bundesanleihen, Rendite, Zinsen, Chart

 

Bildquelle: Klicker / pixelio.de

 

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