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Grenke-Aktie // Short-Spekulanten treffen Insider

Bildquelle: Grenke

Bis zum Herbst 2018 herrschte bei Grenke, die im April 2000 als Grenke Leasing an die Börse kam, noch beste Ordnung. Mit einem wachsenden Geschäftsvolumen (IT-Leasing) kletterte auch die Aktie auf ein Rekordhoch bei 107,30 Euro.

Anschließend belasteten allerdings Konjunkturängste den Kapitalmarkt, sodass die Grenke-Aktie (A161N3) bis in den Bereich um 70,00 Euro zurückfiel und dort einen neuen Boden bildete. Mit der Markterholung zu Beginn des Jahres 2019 marschierte der Titel schon wieder gen Rekordhoch möglich.

Ende Juli erfolgte aber die nächste Kurswende: Wenige Tage nach dem MDAX-Aufstieg korrigierte das Management die Gewinn-Ziele für 2019 und schon war die Aktie wieder an der 70-Euro-Marke ab.

Da aber das zweite Halbjahr sehr gut lief und auch das Börsenumfeld stimmte, sah es noch im Februar so aus, dass das Rekordhoch endlich wieder erreicht werden kann. Dreistellige Kursnotierungen schürten entsprechende Hoffnungen bei den Anlegern. Doch Corona durchkreuzte diese Pläne. Vielmehr brach die Aktie bis zum Zwischentief bei 40,50 Euro ein, wobei die Unterstützung bei 72,00 Euro wie mit dem Messer durchschnitten wurde.

Inzwischen hat sich das Papier immerhin wieder in den Bereich der 50-Euro-Marke vorgearbeitet. Den extremen Absturz sehen wir allerdings als Übertreibung an, zumal speziell das IT-Leasing-Geschäft eine wichtige Finanzierungsoption für den Mittelstand sein wird, wenn sich die Wirtschaft wieder normalisiert.

Short-Spekulanten haben auch zu dem drastischen Einbruch beigetragen. Dem standen Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats gegenüber, die das niedrige Kursniveau zum Kauf der Grenke-Aktie (A161N3) nutzten. Anscheinend sind sich nach wie vor von der Ertragskraft des Unternehmens überzeugt.

Technisch ist nun zumindest eine Rückkehr an die 70er-Marke durchaus realistisch. Dort wird sich aber die altbekannte Linie als ein harter Widerstand erweisen, da nach dem Einbruch die Situation fragil bleibt. Markttechnisch ist der Wert mittelfristig noch nicht einmal stark überverkauft.

Fundamental dürften die Analysten das Jahr 2020 bald zu den Akten legen und auf die möglichen Gewinne von 2021 schauen. Auf Basis aktueller Schätzungen (man muss sehen, was diese wert sind) liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei attraktiven 14. Daher kann das Papier durchaus ins Depot von Anlegern wandern, die einen etwas längeren Atem haben.

Auf der Suche nach Bonus- oder Discount-Zertifikaten haben wir uns erfolglos begeben. Es gibt genau drei Discounter, deren Caps aber zu weit aus dem Geld sind. Hier dürfen die Emittenten gerne ihre Emissionstätigkeit überdenken, denn gerade ein Discounter wäre sicherlich im aktuellen Umfeld eine spannende Einstiegsoption.

Grenke-Aktie (Wochenchart): heftiger Einbruch, Widerstand bei 70 Euro

Grenke Aktie

 

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