Plusvisionen

Salzgitter-Aktie // Dauerhafter Abstieg

Salzgitter-Aktionäre mussten 2018 reichlich Leid ertragen können. Denn die Aktie (620200) halbierte sich im Jahresverlauf: Vom Hoch aus dem Januar im Bereich um 52 Euro ging es in einem Rutsch bis auf das Zwischentief bei 23,60 Euro nach unten. Die Angst vor einer neuerlichen Stahl-Krise im Zuge einer Konjunkturabkühlung hat für den drastischen Kursrutsch, der zum niedrigsten Niveau seit 2016 führte, gesorgt.

Allerdings sehen die Gewinnzahlen für 2018 gar nicht so übel aus. Nach Vorab-Daten erzielte der Salzgitter-Konzern einen Vorsteuergewinn von 347,3 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung um rund starken 45 Prozent. Es entspricht zudem der fünften Ergebnissteigerung in Folge. Auf Sicht von zehn Jahren ist es sogar der höchste Vorsteuergewinn.

Schöne Vergangenheit, für 2019 erwartet das Management nur noch einen Vorsteuergewinn von 125 bis 175 Millionen Euro und ein kleines Plus beim Umsatz. Endgültige Zahlen folgen in der kommenden Woche, Überraschungen dürften aber ausbleiben. Weitaus wichtiger wird sein, wie die ersten Wochen des neuen Jahres angelaufen sind. Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann muss hier neue Details melden, da der Aktienkurs sonst weiter unter den anhaltenden Unsicherheiten leiden würde.

Ohnehin droht weiteres Ungemach: Die sinkende Marktkapitalisierung sorgt dafür, dass bei der März-Überprüfung ein Abstieg aus dem MDAX in den SDAX sehr wahrscheinlich ist. Damit würde der Stahlkonzern weitere Aufmerksamkeit am Kapitalmarkt verlieren. Zur Erinnerung: Von Dezember 2008 bis Juni 2010 spielte Salzgitter sogar in der Bundesliga und gehörte dem DAX an.

Fundamental ist der Salzgitter (620200) günstig. Ein KGV von acht und eine Dividenden-Rendite von geschätzten 2,2 Prozent sind durchaus Kaufargumente für antizyklische Anleger. Diese müssen aber auch an eine Stabilisierung des Stahlmarktes glauben, die mit Blick auf die globalen Handelsstreitigkeiten aktuell noch nicht sichtbar ist. Charttechnisch könnte die Stabilisierung um 24 Euro auf eine Trendwende hindeuten.

Eine Anlageidee kann auch ein Bonus-Zertifikat mit Cap (CP4Q38) sein, welches am 17. Juni ausläuft. Bleibt die bei 22 Euro platzierte Schwelle (Abstand: rund 17,1 Prozent) bis dahin unverletzt, winkt Anlegern eine Bonus-Rendite von 8,6 Prozent (27,5 Prozent p.a.). Kommt es hingegen zum Schwellenbruch, dann tilgt der Emittent in Cash, entsprechend dem dann gültigen Aktienkurs.

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Salzgitter-Aktie (Tageschart): Zarte Hoffnungen auf eine Bodenbildung

Salzgitter, Aktie

Bildquelle: RainerSturm / pixelio.de
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