Plusvisionen

Gold // Sehnsucht nach Sicherheit

Bildquelle: Fed New York

Wenn der Gold-Preis (deutlicher) steigt, hat das in aller Regel nichts Gutes zu bedeuten. Gold ist ein Krisenbarometer. Schlägt es nach oben aus, schwingt Furcht mit: Furcht vor einem Wackeln des Finanz- und Wirtschaftssystems, weil wohl schon wieder die Zinsen sinken und sowohl die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik tendenziell lockern müssen oder wollen.

In der Weltweltwirtschaft läuft es nicht rund, auch durch allerlei Scharmützeln in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China. Ja und dann gibt es zusätzlich noch den sich verschärfenden Konflikt zwischen den USA und dem Iran. Die Schwarzseher haben Witterung aufgenommen und decken sich mit Nuggets ein.

Besonderes unsicher ist die Situation in Europa. Hier häufen sich die Probleme: Der Brexit ist nach wie vor nicht vollzogen. Jetzt droht noch ein Premier Boris Johnson, der völlig unberechenbar erscheint. Das hochverschuldete Italien wird von einer chaotischen Regierung geleitet, deren Wille zur Haushalskonsolidierung ungefähr so ausgeprägt ist wie die Standfestigkeit von Gelati in der Sommersonne. Und bei der Neubesetzung der Spitzenposten (Kommissionspräsident, EZB-Präsident, Ratspräsident, Präsident des Parlaments) hinterlässt Europa den Eindruck von eines Staatenzusammenschlusses von vorgestern: Gemauschel. Geschacher. Hinterzimmer. Wenig demokratisch.

Da wundert es nicht weiter, wenn Bundespapiere bis zu einer Laufzeit von 15(!) Jahren negative Renditen aufweisen und die Immobilienpreise auf Rekordniveau verharren. Es ist die Sehnsucht nach Sicherheit. Warum nun auch Gold? Womöglich, weil auf den Immobilienmärkten plötzlich warnend Enteignung blinkt.

Die Zinsen würden bis zum nächsten Reset niedrig bleiben, sagt Stratege Philip Vorndran von Flossbach von Storch im Interview [hier] mit Plusvisionen. Fallende Zinsen und ein steigender Gold-Preis sind beunruhigend.

Charttechnisch befindet sich der Gold-Preis (in Dollar) noch in einer Seitwärtsbewegung. Erst bei Kursen über 1.440 Dollar wäre diese verlassen (siehe Gold-Dollar-Chart unten). Etwas weiter fortgeschritten ist der Gold-Preis in Euro (siehe Gold-Euro-Chart unten).

Wer an eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung und somit einen Rückfall des Gold-Preises glaubt, könnte zu einem Endlos-Turbo-Short (Beispiel: MF26LP mit einem Hebel von 2,9) greifen. Sollte die Barriere bei 1.440 Dollar überwunden werden, könnte ein Endlos-Turbo-Long (Beispiel: MF0RPA mit Hebel 2,8) spannend sein.

Gold-Preis (Monatschart in Dollar): Ausbruch aus dem Seitwärtstrend?

Gold Dollar

Gold-Preis (Monatschart in Euro): Schwung nach oben

 

Bildquelle: Fed New York
Exit mobile version