Plusvisionen

Daimler-Aktie // Bremsversagen

Bildquelle: Daimler, AMG Driving Academy 2012

Wenn man einen Blick auf den Chart der Daimler-Aktie (710000) wirft und nicht weiß, welches Wertpapier sich hinter dem Kursverlauf versteckt, dann könnte man fast meinen, dass das Unternehmen unmittelbar vor der Insolvenz steht. Denn seit Jahresbeginn geht es praktisch nur noch nach unten. So auch heute: Und diesmal gleich um rund fünf Prozent in den Bereich von 57,50 Euro. Dies entspricht zugleich dem niedrigsten Niveau seit Mitte 2016. Zur Erinnerung: Das Januar-Hoch lag über 75 Euro und das 2015er-Hoch der Aktie gar bei knapp 100 Euro (Rekordhoch 1998: 111 Euro).

Was ist passiert: Da ist zunächst Diesel-Gate, was auch Daimler irgendwie betrifft und wohl auch eine dicke Stange Geld kosten wird. Hinzu kommt nun der Handelsstreit zwischen den USA und China, der den Absatz des Oberklasse-Autobauers belastet (die in den USA gefertigten Geländewagen würden in China teuer, aber das kann nicht ganz an die Kunden weitergereicht werden).

Quasi als logische Konsequenz haben die Stuttgarter daher heute eine Gewinnwarnung versendet. Doch Daimler wird nicht in die Verlustzone rutschen und auch nicht erdrutschartig weniger Gewinn machen. Die neue Prognose für das 2018er-Ebit, also den operativen Gewinn vor Steuern und Zinsen, lautet, dass die Stuttgarter leicht unter Vorjahr durchs Ziel gehen werden. Damals lag das Ebit immerhin bei 14,7 Milliarden Euro. Bislang hatte das Management ein Ebit leicht über Vorjahr angepeilt gehabt.

Es stellt sich nun also die Frage, ob ein Rückgang, beispielsweise auf 14 Milliarden Euro, wirklich eine solche Kursentwicklung rechtfertigt. Die klare Antwort lautet: nein. Denn Daimler bleibt ein hochprofitables Unternehmen. Dafür ist die Aktien-Bewertung mit einer historisch hohen Dividenden-Rendite von sechs Prozent und einem KGV von sechs (viele Risiken im Kurs enthalten) eigentlich lächerlich.

Trotzdem gibt es zwei Argumente, die kurzfristig gegen ein Engagement sprechen. Dies ist zunächst das Sentiment. Die Stimmung für Autoaktien ist schlicht bescheiden. Darüber hinaus macht der Chart keinen guten Eindruck, da die heutige Schwäche den Abwärtstrend bestätigt. Hoffnung besteht erst an der Unterstützung im Bereich von rund 51 Euro. Somit lautet der Tipp für Aktienanleger, noch etwas abzuwarten und eventuell limitiert im Bereich von 50/55 Euro zu kaufen.

Es ist allerdings auch dann davon auszugehen, dass die Daimler-Aktie (710000) nicht im Eiltempo nach oben springen wird. Somit könnte es zunächst zu einer Seitwärtsbewegung auf niedrigem Niveau kommen. Ein Bonus-Zertifikat ohne Cap ist darauf die richtige Antwort. Unser Favorit: DZDGP7TS. Es bringt eine attraktive Seitwärtsrendite von 7,7 Prozent (10,4 Prozent p.a.), wenn Daimler bis 15. März 2019 stets über 42,50 Euro notiert. Anleger können aber auch unbegrenzt an steigenden Daimler-Kursen partizipieren, sofern die Aktie über den Bonus-Level von 80 Euro klettern sollte. Nur für den Fall, dass die aktuell rund 27 Prozent entfernte Barriere verletzt wird, drohen also Verluste, denn dann tilgen die Genossen in Cash, entsprechend dem entsprechenen Aktienkurs.

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Daimler-Aktie (Wochenchart): Abwärtstrend bestätigt, nächste Halteline bei rund 50 Euro

Daimler, Aktie, Chart

Bildquelle: Daimler
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