Plusvisionen

Euro Dollar // Aufwärtstrends, Symbiosen und warum Gelerntes nicht immer richtig ist

Manche Dinge dauern. Ein Kehrtwende an der Börse beispielsweise, nach einem längeren oder langen Trend. Da schwingt zunächst viel Skepsis und Unsicherheit mit. Schließlich schreiben wir Menschen und somit auch der Homo Investorius sehr gerne einmal Gelerntes in die Zukunft fort – ist auch einfacher so. Wir denken nicht selten in Umbrüchen. Beim Kurs von Euro-Dollar ist das nicht anders. Gefühlt fällt der Euro gegenüber dem Greenback nun schon seit einer halben Ewigkeit, genau genommen seit 2008, als die Euro-Krise so richtig zu brodeln begann. In Wellen ging es abwärts und zunächst sah es noch so aus, als könnte sich der Euro bei 1,25 Dollar stabilisieren, doch Mitte 2014 folgte der nächste Absturz, bis in den Bereich von 1,05 Dollar. Auf diesem Niveau begann eine ausgedehnte Diskussion, wann wohl die Parität zur US-Währung erreicht sei. Bislang ist das nicht passiert, auch wenn es zu Beginn dieses Jahres mit der Gemeinschaftswährung nochmals auf 1,03 Dollar runter ging.

Was wir in den vergangenen Jahren gelernt haben: Letztlich fällt der Euro gegenüber dem Dollar immer, auch wenn er sich nun schon seit 2015 in der Bandbreite grob zwischen 1,05 und 1,15 Dollar seitwärts bewegt. Hierbei könnte es sich übrigens um eine veritable Bodenbildung nach dem Rückgang von 1,60 Dollar (2008) handeln. Im Tageschart ist noch dazu so etwas wie ein umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation (siehe Chart unten) zu erkennen, die Euro-Optimisten noch viel Freude bereiten könnte. Ergo: Wenn an der Börse etwas gelernt ist, steht eine Wende meist unmittelbar bevor.

Langfristig hätten Euro und Dollar ohnehin ein symbiotisches Verhältnis, sagt Dieter Wermuth von Wermuth Asset Management: Real und handelsgewogen würden sich die Wechselkurse seit Jahrzehnten seitwärts bewegen (siehe Chart ganz unten) – auch wenn sie stark vom Mittelwert abwichen (aufwerten oder abwerten), früher oder später stelle sich immer eine Korrektur ein, so Wermuth. Der Euro sei nach seiner jahrelangen Schwäche somit nun reif gegenüber dem Dollar aufzuwerten.

Den Euro stärken könnte auch die Europäische Zentralbank (EZB), da die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sie ihre sehr lockere Geldpolitik künftig etwas strikter gestaltet. Die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) hat dies bereits getan. Und dann gibt es da auch noch den US-Präsidenten Donald Trump, der den Dollar für schrecklich überbewertet hält – und den Euro für viel zu niedrig. Trump wird auch nicht müde, das immer wieder zu betonen [wir hatten hier berichtet]. Trump ist vermutlich der erste US-Präsident, der aktiv den Dollar-Kurs an den Märkten beeinflussen möchte, zugunsten der US-Exportwirtschaft.

Einige Zeichen stehen somit auf Euro-Anstieg. Auch charttechnischer Sicht, wäre es schön, stiege der Euro über die Marke von 1,09 Dollar. Der kurzfristige Abwärtstrend (seit Mai 2016) würde dann wohl der Vergangenheit angehören.

Wer das Risiko liebt, könnte zu einem StayHigh-Optionsschein der SocGen greifen. Beispiel: SC194M. Hier liegt der Knock-out bei 1,04 Dollar. Wenn diese Schwelle bis zum 19. Juni 2017 verletzt wird, verfällt der Schein wertlos! Wenn nicht, werden am 26. Juni 2017 10 Euro ausgezahlt. Derzeit notiert der Schein bei 5,77 Euro an der Stuttgarter Börse. Die Rendite-Chance beträgt somit 72,4 Prozent.

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Euro, Dollar, Chart, FED, EZB, Trump

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Quelle: Wermuth Asset Management, BIZ

 

Bildquelle: Bernd-Kasper_pixelio.de

 

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