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Deutsche Euroshop-Aktie // Erholung braucht viel mehr Zeit

Bildquelle: Deutsche Euroshop

Als wir uns exakt vor einem Jahr mit der Aktie der Deutschen Euroshop (748020) auseinandergesetzt hatten, war die Welt beim Betreiber von Shopping-Centern in bester Ordnung [hier klicken]. Die Konsumenten hatten gut gefüllte Geldbeutel und auch die eigenen Einkaufstempel waren gut frequentiert.

Corona hat dieser Entwicklung natürlich einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Viele Läden in den Centern blieben im Lockdown geschlossen. Mit zahlreichen Mietern mussten Kompromisse bei den Mietzahlungen gemacht werden. So gingen im zweiten Quartal lediglich 48 Prozent aller Mietforderungen bei der Gesellschaft auch ein.

In den operativen Geschäftszahlen sieht dies noch relativ harmlos aus. So sank der Nettoumsatz im ersten Halbjahr nur um 2,2 Prozent auf 109,4 Millionen Euro und bei der operativen Ergebnis-Kennziffer FFO ging es um 21,1 Prozent auf 59,9 Millionen Euro nach unten. Allerdings musste der Konzern auch Neubewertungen bei den Immobilien vornehmen, die zu einem Konzernverlust von minus 129,3 Millionen Euro führten.

Zwar hat sich die Lage inzwischen etwas entspannt. So werden nun schon 78 Prozent aller Mietforderungen auch direkt beglichen. Gleichzeitig ist die Kundenfrequenzen auf 77 Prozent und die Mieterumsätze auf 82 Prozent gestiegen, doch Normalität sieht anders aus.

Denn viele Einkäufer meiden weiter die meist räumlich geschlossenen Einkaufstempel mit Blick auf das weiter vorhandene Infektionsrisiko. Sie gehen zum klassischen Einzelhändler. Zudem setzt sich immer mehr eine Bewegung durch, die den regionalen Verkäufer in den Fokus setzt.

Dies belastet die großen Shopping-Malls, die überwiegend mit bekannten Filialisten besetzt sind, aber kaum klassische Regionalmieter kennen. Diese befinden sich vielfach direkt in den Innenstädten und Fußgängerzonen, die wieder mehr an Attraktivität gewinnen.

Das erklärt auch, warum sich die Euroshop-Aktie bislang nicht nachhaltig erholen konnte. Mit Blick auf die Unsicherheiten zur weiteren Dividendenzahlung und der Geschäftsentwicklung sehen wir auch noch keine Eile zum Einstieg in den Titel, wenngleich eine gewisse Normalität auch das Geschäft in den Centern nach dem Ende der Pandemie wieder erreichen werden.

Durchaus Charme zeigt aber ein Bonus-Zertifikat mit Cap (SB1FKF). Es bringt eine Bonus-Rendite von 7,8 Prozent oder 13 Prozent p.a., wenn die Euroshop-Aktie bis zum 19. März 2021 über der Barriere bei 7 Euro verweilt. Dies entspricht einem Puffer von 42,4 Prozent. Zudem liegt die Schwelle klar unter dem Corona-Tief der Aktie bei 9,46 Euro. Erweist sich dieser Puffer überraschend als nicht ausreichend, dann tilgt der Emittent via Aktienlieferung.

Deutsche Euroshop-Aktie (Tageschart): Erholung lässt noch auf sich warten 

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Bildquelle: Dt. Euroshop
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