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Euro Dollar // Droht Parität?

Quelle: Bundesbank

Die aktuellen Zahlen des US-Arbeitsmarktberichtes für den Monat Februar, der vergangenen Freitag der Öffentlichkeit präsentiert wurde, werden mit ziemlicher Sicherheit dazu führen, dass die US-Notenbank (Fed) den Leitzinssatz anhebt. Viele Experten und Analysten vermuteten daher, dass der Greenback gegenüber dem Euro zulegen könnte. Doch bislang wurde diese Vermutung nicht bestätigt. Aufgrund der Tatsache, dass der US-Arbeitsmarktbericht kein Störfeuer verursacht hat, wird die Fed nun definitiv nicht mehr zögern und eine Anhebung des Leitzinssatzes beschließen. Kommt es danach zur Euro-Dollar-Parität?

Der Euro steht unter Druck. Derzeit läuft es – zumindest für die US-Notenbank Fed- nach Plan. Die erste Zinsanpassung erfolgte im Dezember 2016. Damals kündigte die Fed auch drei weitere Zinsschritte für das Jahr 2017 an. Der erste Zinsschritt könnte bereits am 15. März erfolgen. Yellen, die Chefin der US-Notenbank, teilte in ihrer Rede am 3. März zudem auch mit, weitere Zinsschritte wären möglich und für das Jahr 2018 sehr realistisch. Aus diesem Grund könnte die Zinsschere zwischen dem Dollar und der europäischen Gemeinschaftswährung zu Gunsten des Greenbacks ausfallen. Der Druck, der somit auf dem Euro lastet, bleibt weiterhin hoch. Schlussendlich sind es diverse politische Risiken, die die Gemeinschaftswährung – vorwiegend in den kommenden Wochen und Monaten – belasten könnten. Ob es die Wahlen in den Niederlanden, Frankreich oder auch in Deutschland sind – in den jeweiligen Ländern kandidieren vorwiegend EU-kritische Politiker, die durchaus gute Chancen haben, relativ wichtige Ämter für sich gewinnen zu können. So könnte Frankreich zur absoluten Zerreißprobe für die Europäische Union und die Gemeinschaftswährung werden: Marine Le Pen, die Vorsitzende des Front National, ist – so gut wie sicher – in der Stichwahl der französischen Präsidentschaftswahl. Würde Le Pen auch die Stichwahl für sich entscheiden und die Mehrheit erreichen, wäre das ein herber Rückschlag für die EU. Schlussendlich kündigte Le Pen – im Falle eines Sieges – ein Volksbegehren an, damit die Franzosen abstimmen können, ob sie in der EU bleiben oder den Briten folgen sollen. In den nächsten Monaten ist daher, auch wenn viele Experten nur von einer „Zwischenetappe“ ausgehen, eine Euro-Dollar-Parität möglich.

Wird die EZB den Leitzinssatz erhöhen? Doch warum konnte der Euro – trotz des Umstandes, dass die FED ziemlich sicher die Zinsen anheben wird – am Wochenende zulegen? Die EZB, die Europäische Zentralbank, sendete nämlich keinerlei Signale für eine Anhebung des europäischen Leitzinssatzes. Mario Draghi, der Vorsitzende der Europäischen Zentralbank (EZB), hält am Kurs der ultra-lockeren Geldpolitik fest. Doch Freitag gab es verschiedene Medienberichte, die von einer möglichen Leitzinsanhebung berichteten; wird auch Europa reagieren und den Leitzinssatz anheben? Auch wenn es bislang keinerlei Äußerungen gab und derartige Berichte nur auf Gerüchten basieren, sei eine – noch im Jahr 2017 – Anpassung des Leitzinssatzes möglich. Jedoch würden, so die Insider, derzeit „nur Gespräche“ geführt werden; von einer tatsächlichen Umsetzung sei man „weit entfernt“. Doch wie „weit entfernt“ die EZB tatsächlich sei, werden die nächsten Monate zeigen. Vor allem dann, wenn die Inflationsmarke von zwei Prozent aufrecht bleibt und nicht nur ein Trend ist, wie derzeit befürchtet wird, könnte eine baldige Zinsanhebung möglich sein. Schlussendlich sei die Kerninflation schon bei 0,9 Prozent; Analysten gehen jedoch davon aus, dass die Kerninflation ebenfalls steigen und sich bei rund 1,5 Prozent einpendeln werde.

Wann kommt es zur Euro-Dollar-Parität? Beobachtet man den aktuellen Chart, so befindet sich der Euro weiterhin im Bereich von 1,08 Dollar. Das sogenannte Unterstützungsniveau liege derzeit bei 1,040/1,035 Dollar. Würde die Zone 1,053/1,050 Dollar unterschritten werden, könnte dies als erstes Warnsignal gesehen werden. Auch wenn sich der Euro derzeit ein wenig Luft verschaffen konnte, gehen die Experten aber noch immer davon aus, dass eine Parität nur noch eine Frage der Zeit ist. Erst dann, wenn die Zone 1,095/1,10 Dollar endgültig überschritten werden kann, wird das Thema Parität wohl endgültig vom Tisch sein.

[highlight]Euro-Dollar-Kurs (Wochenchart): starke Unterstützung im Bereich von 1,05 Dollar[/highlight][divider_flat]

Euro, Dollar, Fed, EZB, Chart

 

 

 

 

 

 

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