Plusvisionen

Lufthansa-Aktie // Erst der Bagger, dann Verdi

Bildquelle: Lufthansa

Es war wohl ein Bagger, der am heutigen Mittwoch eine wichtige Datenleitung zerstört hat. Als Folge kam es bei der Lufthansa zu einer globalen IT-Panne mit reichlich Verspätungen und vielen Flugausfällen. Ein Ende ist kurzfristig nicht in Sicht. Doch der Kranich-Airline droht ohnehin das nächste Ungemach: Verdi will am Freitag mehrere Flughäfen bestreiken. Die Kursverluste der Lufthansa-Aktie (823212) halten sich trotzdem in relativ engen Grenzen.

Es ist schon erstaunlich, was der Lufthansa-Konzern in den vergangenen Jahren durchmachte und trotzdem überlebte. An erster Stelle der Schreckensliste steht sicher Corona und der damit verbundene Stillstand im Flugverkehr. Da die Gesellschaft als systemrelevant eingestuft wurde, half der Staat mit Milliardenzahlungen. Inzwischen hat die Lufthansa dieses Desaster zum Glück aber überstanden.

Wer nun aber denkt, dass der Flugverkehr bei der Kranich-Airline normal und kontinuierlich läuft, der irrt. Denn immer wieder kommt es zu Flugausfällen. Vielfach sind dafür Gewerkschaften verantwortlich, die direkter oder indirekter Tarifpartner der Fluggesellschaft sind, aber den Flugverkehr in verschiedenster Weise lahmlegen können. Hinzu kommen Wetterkapriolen, die das Starten und das Landen immer mal wieder nicht erlauben. Und dann kommt eben auch mal ein Bagger, der die IT-Systeme killt, nachdem wohl ein Kabel durchtrennt wurde.

Dies scheint kein gutes Umfeld für steigende Aktienkurse zu sein. Denn viele Flugausfälle oder Verspätungen kosten die Lufthansa viele Milliarden Euro. Hinzu kommen steigende Kosten durch verteuertes Kerosin, mehr Löhne für die Mitarbeiter, angeführt von den inzwischen als gierig geltenden Flugkapitänen und größere Ausgaben für zugekaufte Dienstleistungen.

Ein Direktinvestment in die Aktie stufen wir daher auf dem aktuellen Kursniveau als zu risikoreich ein, trotz der generell positiven Entwicklung im Konzern. Wir erwarten dank der operativen Erfolge auch in den kommenden Tagen keinen massiven Kurssturz, aber auch keinen neuen Höhenflug. Aus diesem Grund setzen wir auf Derivate, die einen hohe Seitwärtsrendite abwerfen.

Als ausichstreich stufen wir ein Reverse Bonus-Zertifikat (GZ7UMU). Es bringt eine Bonus-Rendite von 11,8 Prozent oder hochgerechneten 20 Prozent p.a., wenn die Lufthansa-Aktie bis zum 15. September 2023 stets unter 13,00 Euro (Abstand aktuell: 36,5 Prozent) verweilt. Gelingt dies nicht, dann droht Anlegern ein Minus, da die Kursgewinne der Aktie in Verluste beim Zertifikat gewandelt werden. Ein Anstieg über 13,00 Euro scheint aber auch charttechnisch unwahrscheinlich, da zwischen 10 und 12,50 Euro mehrere Widerstände warten.

Aussichtsreich erscheint aber auch ein Discount-Zertifikat (SQ670R) mit Cap bei 9,00 Euro und Laufzeit bis September 2023. Geht die Aktie über dem Cap bei 9,00 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 9,5 Prozent (15,9 Prozent p.a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 9er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 8,22 Euro: Dies entspräche einem Rabatt von knapp 14 Prozent gegenüber dem Kauf der Aktie zum jetzigen Zeitpunkt.

Lufthansa-Aktie (Tageschart): Rückschlagsgefahr

Lufthansa, Aktie, Chart

Bildquelle: Lufthansa; Chartquelle: stock3.com
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