Plusvisionen

EZB Mario Draghi und die Geld-Junkies // DAX, Euro, Deutsche Bank, Commerzbank

Man muss (fast) Angst bekommen. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, dreht weiter auf. Die Leizinsen sinken in der Eurozone von 0,05 Prozent auf null Prozent. Der Einlagenzinssatz wird um 10 Basispunkte auf 0,4 Prozent reduziert und das Anleihekaufprogramm um 20 Milliarden Euro monatlich auf nun 80 Milliarden Euro ausgeweitet. Gekauft werden nun auch Unternehmensanleihen. Der EZB gehe nicht die Munition aus, betonte Draghi. Liquidität für die Märkte – und zwar reichlich. Der DAX nimmt es mit Freude und klettert nach oben, der Euro fällt zunächst, um sich dann aber wieder zu berappeln und sich auf mehr als 1,11 Dollar zu verbessern [eine erstaunliche Schwankungsbreite des Euro-Dollar-Kurses]. Draghi scheint entschlossener denn je Deflationsgefahren bekämpfen und das Ziel einer Inflationsrate von 2 Prozent erreichen zu wollen. Preissteigerungen [und eine florierende Konjunkturentwicklung] scheinen weit entfernt zu sein, wenn Draghi die Geld-Ventile so weit öffnet. Und: Es bleibt der Eindruck, dass dies noch nicht das Ende ist. Wenn notwendig, wird Draghi noch mehr tun, so viel ist klar, sehr viel mehr.

Für den DAX sollte das eigentlich reichlich Inspiration sein, wenn da nicht im Hinterkopf auch noch die erwähnte Konjunkturschwäche wäre, die auch die Unternehmensgewinne empfindlich treffen könnte. So sacken die DAX-Kurse nach einer kurzen Draghi-Anfangseuphorie kräftig ins Minus. Oder die Märkte sind inzwischen schon so gierig geworden, dass sie nach dieser hohen Dosis schon wieder eine noch höhere Verlangen. Alles Geld-Junkies?

Aber was soll die EZB tun? Die Reformen in den Euroländern fallen nach wie vor spärlich aus, also ist sie allein gefordert. Sie scheint derzeit die Einzige zu sein, die noch ernsthaft an dem Projekt Euro interessiert ist. Die Staat haben zunehmend die Haltung entwickelt, dass es die EZB schon richten werde.

Die geldpolitische Wonne-Tat Mario Draghis löst so mehr Sorgen aus, weil Draghi offenbar ganz viel tun muss.

Recht erstaunlich ist die Kurs-Entwicklung der Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank im DAX. Sie legen weiter zu und behaupten ihre leichten Aufwärtstrends, trotz der großen Unsicherheit. Sollte sich hier die Baisse tatsächlich ausgetobt haben?

[highlight]DAX: kurze EZB-Euphorie[/highlight][divider_flat]

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[highlight]Euro: heftige Schwankungen nach der EZB-Entscheidung[/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: ECB / Flickr

 

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