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Deflationsangst in der Anleger-DNA // China, Öl, Euro belasten den DAX

Es geht schon wieder abwärts mit dem DAX. China, Öl und Euro sind so die gängigsten Begründungen für den Rückgang. China, weil dort die Wirtschaft nicht mehr so gut läuft und das die Exporte belasten könnte. Öl, weil dadurch Deflation in die Eurozone importiert werden könnte, was die Europäische Notenbank (EZB) gar nicht gerne sieht. Gleiches gilt für den recht starken Euro. Auch durch ihn könnte Stabilität eingeführt werden.

Man könnte jedoch auch argumentieren, dass ein niedriger Öl-Preis doch für Unternehmen und Verbrauch gut ist (was er auch jahrelang war). Immerhin kann man dann den Tank im Keller günstiger auffüllen und hat so Geld übrig, um dieses anderweitig auszugeben. Gleichzeitig könnten die Unternehmen, durch die niedrigeren Rohstoffpreise, ihre Waren zu einem attraktiveren Preis anbieten, was ebenfalls den Geldbeutel der Verbraucher schont. Oder sie könnte ihre Gewinn-Marge ausweiten, was dem Aktien-Kurs tendenziell gut täte.

Aber wir haben die Deflationsangst mittlerweile in unsere Anleger-DNA übernommen. Fallende Einfuhrpreise sei es durch einen niedrigen Öl-Preis oder einen höheren Euro-Kurs sind schlecht, haben uns die Notenbanken (hier die EZB) in den vergangenen Jahren beigebracht.

Dabei kann man eigentlich mit Deflation recht komfortabel leben, wie dies Japan schon seit Jahrzehnten tut. Aber Deflation ist schlecht für Schuldner und die meisten Industriestaaten stehen bei ihren Gläubigern (beispielsweise Sparern) nun mal horrend in der Kreide. Also müssen die Schulden weg – und ein probates Mittel dafür ist Inflation. Mit ihr kann man Schulden (und Guthaben) über die Jahre entwerten.

Freundin des Verbrauchers ist hingegen die Deflation – wer freut sich nicht über fallende Preise?

Ach ja, die Unternehmen, sie müssten schon bald Mitarbeiter entlassen, da bei ihnen durch die fallenden Preise die Gewinne schrumpfen. Mit einem wachsenden Produktivitätsfortschritt muss es bei gemäßigt rückläufigen Preisen allerdings keine Gewinneinbußen geben.

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Bildquelle: Gabi Eder / pixelio.de

 

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