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RWE Aktie // Zu wenig Energie für Gewinn und Dividende

Quelle: RWE

Was ist der natürliche Reflex eine Vorstands, wenn sich das eigenen Geschäftsmodell als nicht mehr tragfähig herausstellt? Richtig. Es wird gespart [bis die Schwarte kracht, sagt man landläufig]. Bislang wollte der Versorger RWE bis 2017 rund 2 Milliarden Euro einsparen, nun sollen es bis 2018 rund 2,5 Milliarden Euro werden. Dadurch soll die „operative Schlagkraft“ gestärkt werden. Harte Einschnitte sind im konventionellen Stromgeschäft und beim britischen Vertrieb zu erwarten. RWE muss sparen, da zu lange damit gewartet wurde, sich auf neue Zeiten einzustellen. Deshalb wurde die Dividende für die Stamm-Aktien ausgesetzt und die der Vorzüge von 1 auf 0,13 Euro gesenkt.

RWE baumelt, bildlich gesprochen, schon am Strommast. 2015 betrug der Nettoverlust 170 Millionen Euro – und auf den Konzern lasten noch Schulden von 25,1 Milliarden Euro. Auch wenn diese im abgelaufenen Jahr um etwa ein Fünftel vor allem durch den Verkauf der Tochter Dea reduziert wurden, ist das nach wie vor eine Last, die drückt, besonders wenn keine Gewinne in Sicht sind. Für 2016 prognostiziert der RWE-Konzern einen Betriebsgewinn (Ebitda) zwischen 5,2 und 5,5 Milliarden Euro. Das Nettoergebnis soll voraussichtlich in einem Korridor zwischen 0,5 bis 0,7 Milliarden Euro liegen.

Immerhin ist eine strategische Neuaufstellung des RWE-Konzerns beschlossen. Die neue Tochtergesellschaft, in der erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb im In- und Ausland gebündelt werden, wird am 1. April 2016 an den Start gehen. Dadurch wird es zumindest ein wenig leichter, zumindest für die neue RWE (erneuerbare Energie – RWE International SE). Dieser hat im Jahresvergleich auch sein Ergebnis von 186 auf 493 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Dagegen muss die alte RWE ihre konventionellen Kraftwerke weiter abschreiben, um 2,1 Milliarden Euro im zurückliegenden Jahr. Die Gewinne in diesem Bereich sinken dramatisch (minus 45 Prozent). Zudem muss sie auch den Atomausstieg schultern.

Die Börse ist einstweilen zufrieden, dass es keine neuen Schreckensmeldungen gibt. Das Kursminus über den Nettoverlust fällt moderat aus. Seit September 2015 tendiert die Aktie, auch unter größeren Schwankung, um die Marke von 11 Euro seitwärts (siehe Chart). Was könnte den Kurs deutlich nach oben bringen? Der Staat übernimmt die Kosten des Atomausstiegs, weil man RWE nicht Pleite gehen lassen will. Eher unwahrscheinlich. Steigende Strompreise? Es werden tendenziell fallende Strompreise prognostiziert. RWE wackelt weiter. Anleger sollten sich dessen bewusst sein. Für Trader könnten sich immer wieder Chancen im Seitwärtstrend ergeben.

[highlight]RWE-Aktie: breiter Seitwärtstrend[/highlight][divider_flat]

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Bildquelle: RWE

 

 

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