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Tesla Aktie // Marge ist der Flaschenhals bei Elon Musk am Lagerfeuer

Bildquelle: Tesla

Bei Mode-Aktie sollten Anleger immer besonders hellhörig sein. Nicht dass diese grundsätzlich unseriös sein, nein, man denke nur an Google oder Facebook, doch Mode-Aktie umweht häufig eine gewisse sorglose Euphorie. Skeptikern wird in solchen Fälle meist mangelnde Fantasie attestiert oder eine gewisse Unfähigkeit, dass Geschäftsmodell der entsprechenden Firma auch nur zu verstehen, geschweige denn bewerten zu können. Nun, der Autohersteller Tesla wird an der Börse derzeit mit rund 44 Milliarden Euro gehandelt.

Das ist sehr stolz, zumal nun erst wieder (drittes Quartal) ein Rekordverlust von 671 oder von 619 Millionen Dollar (zuordenbar auf die Aktionäre) eingefahren worden ist. Immerhin stieg der Umsatz von 2,3 auf 3,0 Milliarden Dollar. Aber ja, Tesla verbrennt (Aktionärs-) Geld. Im dritten Quartal waren es 301 Millionen Dollar, in den neun Monaten des Geschäftsjahres bislang 571 Millionen Dollar. Der freie Cash-flow liegt mit 1,4 Milliarden Dollar satt im Minus. Aber Tesla kann es sich leisten, das Unternehmen hat noch 3,5 Milliarden Dollar Cash auf der hohen Kante.

Insgesamt hat Tesla in seiner gesamten Firmengeschichte nun 250.000 Fahrzeuge ausgeliefert, was 100-fach mehr ist als vor fünf Jahren. Chapeau! Im dritten Quartal waren es 26.137 Autos – 222 vom sagenumwobenen Model 3. Überhaupt das Model 3, der neue Hoffnungsträger von Tesla für den Massenmarkt. Der Flaschenhals bei der Produktion ist nach wie vor nicht gefixt. Nun sollen im ersten Quartal 5.000 Stück vom Band rollen. Elon Musk schreibt den Aktionären:

[quote]While we continue to make significant progress each week in fixing Model 3 bottlenecks, the nature of manufacturing challenges during a ramp such as this makes it difficult to predict exactly how long it will take for all bottlenecks to be cleared or when new ones will appear.“[/quote]

Da schwingt (sehr) viel Hoffen mit. Aber Tesla hatte bislang einen schönen Trumpf: die Bruttomarge. Sie lag im dritten Quartal des Vorjahres bei 29,4 Prozent (im Automobilsegment). Das ist sagenhaft und rechtfertigt(e) perspektivisch sicherlich einen gehörigen Aufschlag beim Börsenwert. Doch im aktuellen Quartal ist die Marge auf 18,3 Prozent abgesunken und für das Model 3 wird selbst ein Rückgang auf 15 Prozent nicht ausgeschlossen – auch wenn die Marge 2018 „rasch“ wieder auf 25 Prozent steigen soll.

Die Marge ist bislang das Hauptargument für den hohen Börsenwert Teslas. Zum Vergleich: BMW hat in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres 1,8 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert und ist an der Börse 58 Milliarden Euro wert, bei einer Bruttomarge (Ebit, Automobilsegment) von zuletzt 9,1 Prozent und einer Konzern-Umatzrendite (vor Steuern) von 11,7 Prozent.

Ergo: Wenn es Tesla nicht schnell gelingt seine Produktionsprobleme in den Griff zu bekommen und die Marge wieder auf alte Traumhöhen (Mode-Auto-Zuschlag) zu steigern, wird die Börse wohl empfindlich reagieren und deutliche Bewertungsabschläge vornehmen.

Charttechnisch könnte sich bei der Tesla-Aktie (siehe Chart unten) ein Doppeltop bilden, insbesondere wenn die Haltelinien bei 320 und 290 Dollar unterschritten werden. Dann wäre zunächst ein Rückfall bis auf die Aufwärtstrendlinie wahrscheinlich (aktuell bei 240 Dollar).

Wer recht zuversichtlich für Tesla bleibt, könnte auch zu einem Discount-Zertifikat greifen. Beispiel: DM7M4F der Deutschen Bank. Es bietet einen Verlustpuffer von 27,7 Prozent und die Chance auf eine Seitwärtsrendite von 7,8 Prozent, wenn der Cap bei 250 Dollar am 13. Juni 2018 nicht unterschritten ist. Pessimisten könnten zu einem Mini Future short (SC6D6X) der SocGen mit einem Hebel von 2,2 und einer Stop-loss-Barriere bei aktuell 429,16 Dollar greifen. Achtung, hier besteht ein Totalverlustrisiko.

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