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Hawesko-Aktie // Spiegelbild der Konjunkturerwartung

Bildquelle: Hawesko

Eigentlich können Quartalszahlen von Hawesko derzeit gar nicht gut genug ausfallen, damit die Hawesko-Aktie (604270). Denn die negativen Konjunkturaussichten, die durch die Streitigkeiten innerhalb der Ampel-Koalition derzeit täglich frische Nahrung bekommen, überlagern das operative Geschäft. Trotzdem sehen wir für den Hoffnungen, denn irgendwann endet jede Kurstalfahrt – übrigens ebenso wie jede Amtszeit einer Regierung in der Demokratie irgendwann zu Ende geht.

Doch der Reihe nach: Schon zum Halbjahr hatte Hawesko ordentliche Zahlen vorgelegt. Der Wein- und Sekthändler [Plusvisionen berichtete, HIER klicken] bestätigte damals zudem die Ziele für das Gesamtjahr, wonach ein Umsatz auf Vorjahresniveau von 671,5 Millionen Euro und ein operatives Ergebnis (Ebit) von 37,0 bis 42,0 Millionen Euro (Vorjahr 39,0 Millionen Euro) erreicht werden sollen.

Diese Ziele musste Vorstandschef Thorsten Hermelink allerdings kassieren, nachdem ihm die Zahlen für das dritte Quartal vorlagen. So sieht der Firmenlenker anhaltend herausfordernde Marktbedingungen, weshalb er nun von einem Umsatzrückgang um drei Prozent und von einem Ebit zwischen 32,0 und 35,0 Millionen Euro ausgeht.

Schon im Q3 lag der Umsatz des auf höherwertige Weine und Sekte spezialisierten Unternehmens rund drei Prozent unter Vorjahr. Beim Ebit gelang es immerhin das gute Vorjahresniveau zu behaupten – allerdings nur, weil bei den Ausgaben kräftig gespart wurden. So wurden beispielswiese die Marketing-Aktivitäten zurückgefahren, aber auch Kosten in der Verwaltung weiter reduziert.

Trotzdem sank die Hawesko-Aktie bis in den Bereich um 30,00 Euro ab, wo sich nun allerdings eine Bodenbildung abzeichnet. Dafür spricht vor allem die technische Unterstützung aus dem Jahr 2020 (Corona-Crash), aber auch die Dividenden-Rendite. Sollte nämlich die Dividende auf Vorjahresniveau von 1,90 Euro liegen, entspräche dies einer Rendite von knapp sechs Prozent. Aber auch bei einer kräftigen Reduzierung um rund ein Drittel, also auf 1,25 Euro, läge die Rendite noch bei knapp vier Prozent.

Für eine Stabilisierung spricht aber auch die aktuelle Marktkapitalisierung, die nur noch bei rund 285,0 Millionen Euro liegt und somit weniger als einen halben Jahresumsatz ausmacht. Langfristanleger können daher schwache Tage zum Positionsaufbau nutzen, zumal sich die Bürger zum Weihnachtsfest vielleicht doch ein etwas besseres Fläschchen Wein (und auch Sekt zu Silvester) gönnen, als es die Sorgen um die Zukunft eigentlich zulassen.

Leider bieten die Emittenten von Zertifikaten derzeit keine Papiere auf diesen Basiswert an. Speziell Discount-Zertifikate wären bei der vorhandenen Volatilität ein spannendes Produkt um in die Aktie verbilligt einsteigen zu können. Allerdings sind den Emittenten mit Blick auf das niedrige Handelsvolumen die Hände bei diesem Basiswert gebunden.

Hawesko-Aktie (Tageschart): anhaltende Schwächephase

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Bildquelle: Hawesko; Chartquelle: stock3.com
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