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Rocket Internet-Aktie // Exits und Gewinne werden schwieriger

Bildquelle: Rocket Internet Website Screenshot [bearbeitet]

Das sieht auf den ersten Blick tatsächlich gut aus: Rocket Internet erzielte in den ersten neun Monaten des Jahres 2018 einen Umsatz von 32 Millionen Euro und einen Gewinn von 296 Millionen Euro. Beim Ergebnis pro Aktie kam es zu einer Verbesserung von minus 0,24 Euro auf plus 1,88 Euro. Grundlage für diese Gewinne sind aber vor allem Höherbewertungen von Beteiligungen. Eher negativ ist hingegen die enorm hohe Liquidität von rund zwei Milliarden Euro (wobei auch der Börsenwert von 3,6 Milliarden Euro dadurch relativiert wird). Offensichtlich findet das Management um die Brüder Samwer derzeit keine attraktiven Investitionsmöglichkeiten. So fließt relativ viel Geld in ein Aktienrückkaufprogramm, was unter kritischen Anlegern ja vielfach als Notlösung für den Umgang mit unternehmerischen Idee (Geschick) gilt.

Deshalb verlor die Aktie zum Wochenschluss, nach einer freundlichen Eröffnung, leicht an Wert. Weitaus bedenklicher für Rocket ist aber die Tatsache, dass die Möglichkeit von Exits via Börsengang (also den Verkauf von Beteiligungen über ein IPO) in einem sich eintrübenden Konjunktur- und Börsenumfeld immer schwieriger wird. Doch nur hier kann Rocket Gewinne realisieren. Hinzu kommen Abschreibungen von Firmenwerten in Folge fallender Börsenkurse. Und auch die Tatsache, dass die beiden wichtigsten Beteiligungen, nämlich der Kochboxenversender Hellofresh und die in der Gobal Fashion Group (GFG) gebündelten Modeaktivitäten weiter rote Zahlen schreiben.

So sieht dies der Kapitalmarkt schon seit geraumer Zeit. Denn die Rocket-Aktie (A12UKK) befindet sich seit August, als der Titel bei 31 Euro ein Zwischenhoch markierte, in einem konstanten Sinkflug. Nun droht auch noch der Bruch der Unterstützung bei 23 Euro. Zur Erinnerung: Im Hoch war der Titel im Jahr 2015 mehr als 57 Euro wert. Bis zum Rekordtief aus 2017 bei rund 15 Euro ist aber auch auf der unteren Seite des Chartbilds noch etwas Platz. Der Aufwärtstrend als Unterstützungslinie verläuft allerdings bei 21/22 Euro. Ein Kauf kommt nur für ganz mutige und antizyklisch agierende Anlegern in Betracht.

Eine Alternative könnte ein Bonus-Zertifikat mit Cap (CJ3B9V) sein. Dazu muss die Rocket-Aktie bis zum 20. September 2019 über der Barriere bei 16,50 Euro (Abstand: rund 29 Prozent) verweilen. Dann erzielt der Anleger eine Maximalrendite von 5,5 Prozent (6,7 Prozent p.a.). Kommt es zum Schwellenbruch, dann tilgt der Emittent in Aktien.

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Rocket Internet-Aktie (Wochenchart): zurück zur Ausbruchslinie

Rocket Internet, Aktie

Bildquelle: Rocket Internet
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