Plusvisionen

China-Aktien // Zocken für den Wohlstand

Auch die schönste Aufwärtsbewegung läuft einmal aus. Chinas A-Aktien sind heute deutlich eingebrochen. Aber könnte das tatsächlich schon das Ende der China-Hausse sein? Seit rund einem Jahr haben die Kurse an den chinesischen Börsen die Ambitionen in die Kurs-Stratosphäre vorzudringen. Die Notierungen im Shanghai Stock Exchange Composite Index haben um rund 150 Prozent zugelegt. Befeuert wurde das Kurs-Fest vor allem von der Hoffnung auf milliardenschwere Konjunkturpakete und der Aussicht auf noch mehr. Zuletzt hatte die chinesische Notenbank (People’s Bank of China) die Mindestreservepflicht für Geschäftsbanken und zum dritten Mal innerhalb von sechs Monaten den Leitzins gesenkt, damit diese noch mehr Kredite vergeben können, um die aus Pekinger Sicht lahmende Wirtschaft zu stützen.

Die Wirtschaft ist im vergangenen Jahr „nur“ um 7,4 Prozent gewachsen. Für das laufende Jahr sind 7 Prozent angestrebt, was aber vermutlich nicht erreicht wird, denn im März sind die Exporte um 15 Prozent eingebrochen – ein Schock.

Da tut es natürlich gut, dass sich ein Teil der Chinesen durch die Gewinne am Aktien-Markt etwas reicher fühlen darf. Allerdings sind nur 11 Prozent der Chinesen in Aktien investiert, obwohl allein im zurückliegenden Jahr gut 14 Millionen Depots eröffnet worden sein sollen. Aber vielleicht sind sie es und die vermögende Mittelschicht, die den Privatkonsum mit 10 Prozent wachsen lassen.

China bleibt ein schwarzes Loch für Anleger. Als Ausländer weiß man nicht wirklich, was dort vor sich geht. Sind dort nur Zocker engagiert? Sind die Zahlen valide? Was ist mit der Konjunktur? Von außen betrachtet scheint sie auf der Kippe zu stehen – oder vielleicht sogar schon gekippt zu sein. Chinas Notenbank wird deshalb weiter lockern. Wird das ausreichen den ohnehin schon sündteuren chinesischen Aktienmarkt weiter nach oben zu ziehen? Zumindest einen Crash kann sich Peking in der jetzigen Situation wahrscheinlich nicht leisten, da sich dann der ganze schöne Aktien-Reichtum, der in der Summe immerhin etwa 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht, wieder verflüchtigen könnte und darunter die Konjunkturstütze privater Konsum leidet.

Wer in chinesische Aktien investieren möchte, kann dies mit einem ETF auf A-Aktien tun. Solche Indexfonds werden beispielsweise von ETF Securities oder der Deutschen Bank angeboten.

[highlight]FTSE China A50 Index: Hausse[/highlight][divider_flat]

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