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SAP-Aktie // Nach dem Schwächeanfall lockt der Bonus

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Rums, mehr als 20 Prozent kracht die SAP-Aktie (716460) im frühen Montag-Handel in den Keller. Zwischenzeitlich kostete das Papier weniger als 100 Euro. Schnell kursierten am Markt Kursziele, die in Richtung des Corona-Crash-Tiefs bei 82,13 Euro beziehungsweise des 3-Jahres-Tiefs bei 82,05 Euro deuteten. Es scheint aber inzwischen so, dass sich die Situation beim Abschlag von rund 20 Prozent stabilisiert womit das Papier knapp über 100 Euro pendelt.

Doch was ist passiert: Am Sonntag-Abend teilten die Walldorfer mit, dass die Jahresziele aufgrund der Auswirkungen der Pandemie nicht mehr erreichbar sind. Zudem kassiert Vorstandschef Christian Klein, der SAP ja erst seit April 2020 alleine führt, die durchaus hohen Mittelfristziele, die die Profitabilität ab 2023 betreffen. Dies liegt auch am klaren Fokus in Richtung Cloud. Denn hier will Klein schneller vorankommen, was auch mit höheren Kosten verbunden sein wird.

Dem Kapitalmarkt schmeckten diese Aussagen gar nicht, die Analysten reduzierten schnell Kursziele und die Fondsmanager bauten Bestände in einem ohnehin schwachen Marktumfeld ab. Doch ganz so dramatisch sehen wir die Entwicklung nicht. Denn SAP bleibt immer noch ein Weltmarktführer, der operativ mit enorm hohen Margen arbeitet und reichlich Geld verdient.

Daran ändert auch eine Verschärfung der aktuellen Pandemie nur wenig, denn die Unternehmen müssen sich technologisch auf dem neuesten Stand halten. Und dies bedeutet heutzutage, dass das Thema Cloud im Zuge der fortschreitenten Digitalisierung ganz oben stehen wird.

Trotzdem bleibt ein Direktinvestment in die Aktie heute nur dem extrem mutigen und langfristig orientierten Anleger überlassen. Denn der technische Zustand der Aktie ist schlecht. Einige Chartmarken wurden klar unterschritten und das Sentiment ist deutlich eingetrübt. Dem steht gegenüber, dass das 2021er-Kurs-Gewinn-Verhältnis des Papiers nun im Bereich von 22 liegen dürfte, was eine historisch günstige Bewertung für den Software-Konzern darstellt.

Wir bevorzugen ein eher kurzfristiges Investieren in ein Bonus-Zertifikat mit Cap (SB20JB), welches schon am 18. Dezember 2020 ausläuft. Hält sich die SAP-Aktie bis dahin über der Barriere bei 81 Euro, dann erzielt der Anleger eine Maximalrendite von 8,3 Prozent oder hochgerechneten 48,6 Prozent p. a.

Erweist sich der aktuell 20,6 Prozent-Puffer aber als nicht ausreichend, dann tilgt der Emittent via Aktienlieferung im Verhältnis eins zu eins. Da das Zertifikat schon ein recht hohes Aufgeld aufgebaut hat, sollte der Schwellenbruch unbedingt vermieden werden. Daher raten wir zum Glattstellen der Position bei einem Unterschreiten der kleinen Unterstützung bei 87,50 Euro.

SAP-Aktie (Tageschart): Nach dem Einbruch beginnt nun die Suche nach einem neuen Boden

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