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Leoni-Aktie // Das Ende der Baustelle ist in Sicht

Bildquelle: Leoni

Zu einem Dauer-Sorgenkind hat sich Leoni in den vergangenen Jahren entwickelt. Dies steht in engem Zusammenhang mit den Problemen der Autobauer, deren Zulieferer die Franken sind. Nach tiefroten Zahlen im Jahr 2019 sollte es aber 2020 wieder aufwärts gehen, so die Hoffnungen von Vorstandschef Aldo Kamper, der seit September 2018 kam und sofort mit der Umstrukturierung loslegte.

Seit März bremst aber Corona den Tatendrang des niederländischen Managers. Denn zunächst galt es in der harten Phase des Lockdown andere „Baustellen“ zu beseitigen oder zu überbrücken. Dabei half auch der Staat mit einer verbürgten Kreditlinie über 330 Millionen Euro.

Als größtes Problem gilt die Kabelsparte. Die Trennung von diesem Bereich ist seit mehr als einem Jahr beschlossen. Verkaufsgespräche ruhten allerdings zwischenzeitlich, nachdem auch der Kapitalmarkt erst seine Wunden aus dem Corona-Crash pflegen musste.

Inzwischen soll es aber mehrere Interessenten für einzelne Teilbereiche geben. Schon in Kürze dürften erste Verkaufsmeldungen über die Ticker laufen. Der Fokus liegt mittelfristig auf der Bordnetzsparte. Hier sieht Kamper höhere Renditechancen – auch im Zuge der weiteren Digitalisierung der Fahrzeuge.

Gleichzeitig läuft ein hartes Sparprogramm im Konzern. Nach Aussagen vom Kamper sind per Ende Juni bereits der größte Teil umgesetzt. Damit sollen ab 2022 rund 450 Millionen Euro pro Jahr gespart werden. Der Kapitalmarkt traut dem Frieden allerdings noch nicht. Denn die SDAX-Aktie (540888) bewegt sich – bei einem aktuellen Kursniveau knapp unter 6 Euro – aktuell wieder in Richtung ihres Corona-Crash-Tiefs bei 5,19 Euro.

Mit Blick auf das negative Sentiment und eher vorsichtige Analysteneinschätzungen ist es gut möglich, dass diese Mare nochmals getestet wird. Bei Kursen unter 5,50 Euro sehen wir aber Kaufkurse. Einerseits sorgt die Kreditlinie für die nötige finanzielle Sicherheit, damit die Umstrukturierung durchgezogen werden kann.

Anderseits bewertet der Markt den Konzern, der 2019 immerhin rund 4,8 Milliarden Euro umsetzte, auf diesem Niveau nur noch mit einer Marktkapitalisierung von 180 Millionen Euro. Geduld wird dann aber gefragt sein, denn die Probleme der Autobranche werden sich auch nicht von heute auf morgen in Luft auflösen.

Eine spannende Kurzfristchance bietet aber ein Bonus-Zertifikat mit Cap (TT1CPZ). Bleibt die Aktie bis zum 18. September (also aktuell noch 23 Tage!) über der Barriere bei 4,50 Euro, dann erzielt der Anleger eine schnelle Maximalrendite von 8,7 Prozent (hochgerechnet sind dies 109 Prozent p.a.). Erweist der aktuell 22,7-Prozent-Puffer als nicht ausreichend, drohen aber überproportionale Verluste, da das Zertifikat schon ein dickes Aufgeld aufgebaut hat und der Emittent in Cash tilgt.

Leoni-Aktie (Tageschart): noch auf Corona-Tiefleoni, chart, aktie

 

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