Über Hensoldt hatten wir seit dem Börsengang im September 2020 schon mehrfach berichtet, zuletzt im Sommer 2021 [HIER klicken]. Damals bewegte sich der Titel des Rüstungskonzern bei rund 14 Euro. Heute sind es immerhin knapp 13 Euro. Doch im Zwischentief war die Aktie (HAG000) bereits bis in den Bereich um 11,50 Euro durchgereicht worden. Die aktuelle Erholung ist allerdings nicht im irrsinnigen Säbelrasseln von Russlands Präsident Wladimir Putin zu finden, sondern in handfesten Gewinnen.
Denn die Taufkirchener haben 2021 dank der Aufträge im Zusammenhang mit dem Eurofighter und dem Aufklärungssystem Pegasus eine starke Entwicklung in 2021 genommen. Bei einem Umsatzplus von 22 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro blieb ein Nettogewinn von ca. 63 Millionen Euro übrig – nach einem Vorjahresverlust von 65 Millionen Euro.
Auch beim operativen Ergebnis, dem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging es rund 20 Prozent auf 261 Millionen Euro nach oben. Davon profitieren auch die Aktionäre, die sich auf eine Dividende von 0,25 Euro pro Aktie freuen können, nachdem es im Vorjahr lediglich 0,13 Euro gegeben hatte. Dass das Papier des Rüstungselektronik-Herstellers trotzdem noch auf relativ niedrigem Niveau verweilt, ist schwer erklärbar.
Denn die Auftragsbücher sind voll, wie der Auftragsbestand zum Jahreswechsel zeigte. Er lag mit mehr als 5 Milliarden Euro auf dem doppelten Niveau von Ende 2020. Und auch der Ausblick passt: Vorstandschef Thomas Müller strebt bei einem Umsatz von 1,7 Milliarden Euro ein Ebitda von 285 bis 300 Millionen Euro an.
Fundamental ist die Hensoldt-Aktie (HAG000) mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp zehn attraktiv bewertet. Für den Titel spricht zudem die Dividenden-Rendite von knapp zwei Prozent. Langfristanleger, die keine ethischen Bedenken haben, können daher die aktuelle Schwäche zum Einstieg nutzen.
Extrem schade ist, dass die Emittenten von Anlagezertifikaten den Wert weiter ignorieren. Denn gerade Discount-Zertifikate würden sich jetzt anbieten, nachdem der Basiswert durchaus eine gewisse Volatilität aufweist.
Hensoldt-Aktie (Tageschart): Suche nach dem Boden
