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ThyssenKrupp-Aktie // Das Trauerspiel findet kein Ende

Bildquelle: ThyssenKrupp

Schon seit vielen Jahren gehört ThyssenKrupp zu den großen Sorgenkindern des deutschen Kurszettels. Das Stahlgeschäft will einfach nicht mehr auf die Beine kommen, da es am Markt enorme Überkapazitäten gibt und vor allem China zudem mit Billigpreisen den Markt ruiniert hat.

So rutschte der Aktienkurs (750000) des einstige deutsche Vorzeigeunternehmens vom Zwischenhoch aus 2017 bei rund 27 Euro inzwischen in den Bereich um 6,25 Euro ab. Im Corona-Crash wurden gar Anteilscheine zu 3,28 Euro ge- und verkauft. Dass die Aktie das Rekordhoch aus dem Jahr 2007 bei 46,63 Euro wohl auch in den kommenden zehn Börsenjahren nicht wieder sehen wird, ist sicher keine kühne These.

Vor diesem Hintergrund ist das Unternehmen schon froh, dass die Corona-Verluste im vergangenen Quartal etwas geringer ausgefallen sind, als dies zunächst befürchtet worden war. Trotzdem stand ein Verlust von 679 Millionen Euro, den Vorstandschefin Martina Merz mitteilen musste.

Und sie blickt mit Sorge auf das Gesamtjahr. Vor allem die leidigen Probleme im Stahlgeschäft werden für 2019/20 (per 30. September) wohl einen Gesamtverlust von 1,7 und 1,9 Milliarden Euro verursachen.

Besserung scheint kaum in Sicht. Dies liegt vor allem an der Kundschaft. Zu den wichtigsten Abnehmern gehören die Autokonzerne. Dumm nur, dass sich auch diese Branche mitten in einer großen Krise befindet und eher vorsichtig ordert und zudem die Preise diktiert.

Immerhin ist noch ausreichend Liquidität vorhanden, da der Konzern vor einigen Monaten seine Aufzugssparte für mehr als 17 Milliarden Euro verkaufte. Allerdings muss davon ein großer Anteil für die Schuldentilgung und für Pensionsverpflichtungen verwendet werden, weshalb es dem Konzern spätestens in 2022 gelingen muss, dass wieder schwarze Zahlen geschrieben werden.

Sonst dürfte nach dem Abstieg aus dem DAX, der nach 31 Jahren im vergangenen Herbst erfolgte, auch MDAX und SDAX nur Zwischenstationen auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit sein. Direktengagements bleiben daher zum jetzigen Zeitpunkt nur hartgesottenen Spekulanten [siehe auch hier] vorbehalten.

Ein Reverse Bonus-Zertifikat (GC93JK) kann hingegen durchaus eine spannende Anlageidee sein. Es bringt bis zum Weihnachtsfest 2020 eine Bonus-Rendite von 14 Prozent oder hochgerechneten 40,2 Prozent p.a. Dazu muss die ThyssenKrupp-Aktie bis zum 17. Dezember stets unter der Barriere bei 9 Euro verweilen. Dies entspricht einem Abstand von 43,2 Prozent. Erweist sich dieser üppige Puffer überraschend als nicht ausreichend, dann tilgt der Emittent in Cash, wobei sich Kursgewinne der Aktie dann in Verluste für den Zertifikate-Käufer wandeln.

ThyssenKrupp-Aktie: Schwacher Ausblick vernichtete die jüngsten Kursgewinne

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Bildquelle: ThyssenKrupp
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