Plusvisionen

Commerzbank-Aktie // Es gibt auch Konjunktur-Risiken

Bildquelle: Commerzbank AG

Trotz des russischen Einmarschs in der Ukraine und deren Folgen für die Wirtschaft hatte die Commerzbank im ersten Halbjahr gute 768 Millionen Euro verdient. So war es damals eigentlich keine Überraschung, dass Vorstandschef Manfred Knof das Ziel ausgab, dass am Jahresende mehr als eine Milliarden Euro als Gewinn übrigbleibt. Am heutigen Donnerstag bestätigte der Bank-Manager dieses Ziel. Dies genügte, dass die Commerzbank-Aktie (CBK100) heute mehr als zwei Prozent zulegt. Trotzdem sehen wir bei dem Papier nur begrenztes Kurspotenzial.

Denn auch Knof ließ sich eine Hintertür offen. So führte er zwar aus, dass er vorsichtig optimistisch sei, da schon ein Großteil der Wegstrecke geschafft ist. Allerdings verwies er auf die Gefahr, dass es zu einer Vollkatastrophe und Vollbremsung kommen könne, führte aber dazu auch aus, dass er damit nicht rechne. Da die Börse aber Unsicherheit gar nicht mag, dürfte auch die Commerzbank-Aktie zu keinem dynamischen Höhenflug ansetzen.

Immerhin kam von der Bundesregierung eine gewisse Entwarnung, denn Finanzminister Christian Lindner (FDP) sagte am heutigen Donnerstag, dass der Staat aktuell mit seiner Beteiligung von 15,6 Prozent, die aus Zeiten der Finanzkrise stammt, sehr zufrieden sei und kein kurzfristiger Verkauf auf dem Plan stehe. Bleibt zu hoffen, dass dies auch mit dem Bundeskanzler abgesprochen ist und bei diesem kein Gedächtnisverlust wie bei den Fragen zu den Cum-Ex-Geschäften der Hamburger Warburg Bank eintritt oder die Grünen aus ideologischen Gründen kurzfristig keine Bankgeschäfte auf Seiten des Staates wünschen.

Gefahren gibt es allerdings reichlich für die Commerzbank, insbesondere durch die Konjunkturschwäche und die bevorstehende Rezession. Denn dadurch drohen hohe Kreditausfälle, die schnell das Bild der Bank wieder eintrüben würden, obwohl Knof mit seiner Umstrukturierung auf einem guten Weg ist. Direktengagements in die Aktie halten wir vor diesem Hintergrund aber für zu gefährlich.

Eine clevere Einstiegsmöglichkeit könnte aber ein Discount-Zertifikat (KE214H) mit Cap bei 6,25 Euro und Laufzeit bis zum 15. Dezember 2022. Geht die Aktie über dem Cap bei 6,25 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 6,9 Prozent (24,5 Prozent p.a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 6,25er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 5,85 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht.

Commerzbank (Tageschart): ohne klaren Trend

commerzbank, aktie, chart

 Bildquelle: Commerzbank, Chartquelle: guidants.com
Exit mobile version