Plusvisionen

Deutz Aktie // Zukunft klopft an, Volvo Group steigt aus

Bildquelle: Deutz

Es ist ein Fingerzeig für alle Verbrennungsmotoren-Hersteller und Automobilzulieferer. AB Volvo (Volvo Group) verkauft seine 30.246.582 Aktien, die das Unternehmen bislang vom Motorenhersteller Deutz gehalten hat. Erstaunlich ist der Kurs. Die 25 Prozent an Deutz wurden zu 6,50 Euro angeboten. Der Schusskurs am 6. Juli lag bei knapp 7,40 Euro. Die Schweden wollten raus bei Deutz und so wie es aussieht, fast um jeden Preis.

Erst kürzlich hatte Volvo Cars, die zur chinesischen Zhejiang Geely Holding gehört, angekündigt, ab 2019 neue Modelle nur noch mit Elektromotoren und Plug-in-Hybridtechnik auszustatten. Lediglich die älteren Produktreihen würden noch Verbrennungsmotoren erhalten. Auch wenn es sich um unterschiedliche Unternehmen, mit ähnlichen Namen handelt, hat dieses Umdenken womöglich auch Auswirkungen auf Deutz? Aktienkurs: runter. Partner: weg. Zukunft: unsicherer denn je. Die Geschäftsbesziehung zu AB Volvo (Volvo Group) wird (einstweilen) nicht betroffen sein. Das Elektromotorenzeitalter scheint aber dennoch vernehmlich an die Werkstore der traditionellen Zulieferer zu klopfen. Unsicherheit mag die Börse nicht.

Deutz ist da freilich noch ein besonderer Fall. Weil das Unternehmen ausschließlich Motoren für Nutzfahrzeuge (auch Landwirtschaft und Bau) herstellt. In diesem Bereich wird die Elektrifizierung der Antriebstechnik wohl noch deutlich länger brauchen als bei Personenkraftwagen. Zudem produziert Deutz auch Schiffsdiesel sowie Aggregate zur Stromgewinnung und will künftig stärker auf Service setzen.

Die Bestellungen bei Deutz sind im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr und gegenüber dem Vorquartal um jeweils fast ein Viertel gestiegen. Der Betriebsgewinn (Ebit, vor Sondereffekten, dem Verkauf eine Erbbaurechts) kletterte leicht um 0,3 auf 7,6 Millionen Euro. Im zurückliegenden Geschäftsjahr lag der Konzernüberschuss bei 16,0 Millionen Euro. Bei einem aktuellen Marktwert von 785,6 Millionen Euro entspricht das einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 49,0. Die Börse hat hier schon viel an zukünftigen Gewinnsteigerungen abgefeiert. Die Dividende lag zuletzt bei 0,07 Euro, was einer Rendite von derzeit 1,1 Prozent entspricht, immerhin.

Die Deutz-Aktie braucht, um das jetzige Kursniveau zu rechtfertigen, die Zukunft in Form von künftigen Gewinnsteigerungen. Diese hat sich durch den AB-Volvo-Ausstieg aber ein klein wenig eingetrübt – auch wenn man nicht gleich schwarz sehen sollte. Die Bewertung wankt somit.

Charttechnisch ist die Aktie an dem Widerstand bei 8,00 Euro abgeprallt. Die nächsten Haltelinien sind nun der Aufwärtstrend bei 5,90 Euro und die Unterstützungslinie bei 5,60 Euro.

Ein Einstieg/Wiedereinstieg in die Aktie scheint zurzeit (noch) nicht ratsam. Interessant könnte ein Discount-Zertifikat auf Deutz sein. Beispiel: DM20BB der Deutschen Bank. Es notiert derzeit bei 5,21 Euro (Brief), also mit einem Rabatt (Verlustpuffer) von 19,0 Prozent. Möglich ist eine Rendite von 5,6 (8,0 p.a.), sofern der Cap bei 5,50 Euro am 15. März 2018 nicht unterschritten ist. Ganz verwegene Naturen und Pessimisten könnten auch zu einem Mini Future Bear greifen. Beispiel: HU8K7S. Die Knock-out-Barriere liegt hier zurzeit bei 8,65 Euro und der Hebel beträgt 2,5. Achtung: Bei diesem Produkt ist ein Totalverlust möglich.

Mögen die Kurse mit Ihnen sein.

Hier können Sie sich zum Gratis-Newsletter #Pflichtblatt Zertifikate anmelden.

[highlight]Deutz-Aktie (Wochenchart): am Widerstand abgeprallt[/highlight][divider_flat]

Deutz, Aktie, Chart, Börse, Kurs, News

Bildquelle: Deutz

 

 

Exit mobile version