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Teamviewer-Aktie // Wie gewonnen, so zerronnen

Im September 2019 kam Teamviewer an die Börse – zu einem Ausgabepreis von 26,25 Euro. Anschließend rannte das Papier steil nach oben. Bis auf 54,86 Euro wurde der Wert nach oben geschossen, nachdem die entsprechende Software in Pandemie-Zeiten eine hohe Nachfrage erfuhr. Dies überraschte nicht, schließlich gilt Teamviewer als der Experte für Fernwartungs- und Videokonferenzsoftware. Und trotzdem fällt der Kurs der Aktie (A2YN90) derzeit wie ein Stein.

Die inzwischen im MDAX notierende Aktie kostet nur noch etwas mehr als 25 Euro. Somit sind tatsächlich alle aufgelaufenen Kursgewinne verloren, da der Titel den Ausgabepreis unterschritten hat. Schuld am neuesten Kursrutsch sind schwache Zahlen für das zweite Quartal. Der Konzern verdiente nach Steuern noch 14,7 Millionen Euro, dies ist weniger als die Hälfte des Vorjahresgewinns von 30,3 Millionen Euro. Allerdings sorgte damals Corona für eine Sonderkonjunktur.

Trotzdem sind die Analysten nicht gut auf das Management zu sprechen, da viel Geld in Werbemaßnahmen und den Vertriebsausbau investiert wird, deren Erfolgschancen nur sehr schwer einzuschätzen sind. Besonders kritisch wird vor allem ein kostspieliger Hauptsponsor-Vertrag mit Manchester United angesehen, der wohl 46 Millionen Euro für ein Jahr kostet. Wenn man bedenkt, dass Teamviewer in 2020 „nur“ 455,6 Millionen Euro umgesetzt hatte, dann erkennt man die unverhältnismäßige Dimension. Man könnte gar von einem gewissen Größenwahn sprechen.

Dem steht aber gegenüber, dass die fakturierten Umsätze im zweiten Quartal um weitere 18 Prozent auf 121,6 Millionen Euro gestiegen sind. Und auch das bereinigte operative Ergebnismarge von 47 Prozent zeigt die enorm hohe Profitabilität des Unternehmens. Da die Aktie aber derzeit im Abwärtstrend ist und das Sentiment für den Titel negativ ist, sind Direktinvestments derzeit keine gute Anlageidee. Anleger warten eine Beruhigung und Stabilisierung ab.

Als Alternative bietet sich ein Einstiegsversuch via Discount-Zertifikat (SF0DLD) an. Geht die Aktie am Laufzeitende im Dezember 2021 unter dem Cap bei 24 Euro durchs Ziel, erwirbt der Zertifikate-Käufer die Aktie zu einem Preis von 22,67 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht. Verweilt der Basiswert hingegen auch am Laufzeitende über dem Cap, erhalten Anleger 24 Euro in Cash. Daraus ergibt sich eine Seitwärtsrendite von 5,9 Prozent oder 15,2 Prozent p. a., die über den entgangenen Aktienkauf hinwegtröstet.

Teamviewer-Aktie (Tageschart): Im Abwärtstrend unter Ausgabepreis

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Bildquelle: Gabi Eder / pixelio.de
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